Fernwärmegipfel: Breites Bündnis für Aus- und Umbau der Wärmenetze
Beim vom Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck und Bundesbauministerin Geywitz veranstalteten Fernwärmegipfel nahmen knapp 30 Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden aus den Bereichen Wärmewirtschaft, Wohnungs- und Bauwirtschaft, der Industrie, Umwelt und Verbraucherschutz sowie Gewerkschaften teil. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Um- und Ausbau der Wärmenetze von herausragender Bedeutung für das Gelingen der Wärmewende und das Erreichen der Klimaschutzziele sind und gemeinsamer Anstrengungen bedürfen. Im Mittelpunkt steht dabei die Umstellung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme.
„Der heutige Gipfel hat ein starkes Signal gesetzt. Ein breites Bündnis hat sich zu mehr Tempo beim Aus- und Umbau der Wärmenetze bekannt. Die Vertreterinnen und Vertreter des heutigen Treffens haben bekräftigt, dass bis 2030 insgesamt die Hälfte der Wärme in den Netzen klimaneutral erzeugt werden soll“, sagt Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck.
Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz ergänzt: „Wichtig ist hierbei eine attraktive und transparente Preisgestaltung, um die Anreize für den Anschluss an ein Wärmenetz zu erhöhen. In städtischen und verdichteten Gebieten sind sie bereits heute vielerorts eine gute Option. Wir brauchen darüber hinaus Planungssicherheit und Transparenz beim Ausbau der Wärmenetze, damit Eigentümerinnen und Eigentümer frühzeitig wissen, ob ihr Haus angeschlossen werden kann. Mit dem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung, das wir gerade auf den Weg bringen, wollen wir hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten.“
Fernwärmegipfel verabschiedet gemeinsame Erklärung
Damit der Um- und Ausbau der Wärmenetze im gebotenen Tempo erfolgen kann, hat sich beim heutigen Fernwärmegipfel des BMWK und des BMWSB ein breites Bündnis dazu bekannt, einen verlässlichen Rahmen für den Aus- und Umbau, die Dekarbonisierung sowie den Markthochlauf zu schaffen.
In der verabschiedeten gemeinsamen Erklärung benennen die Beteiligten konkrete Handlungsfelder, in denen Verbesserungen nötig sind. So muss man mit dem Bundesgesetz für die Wärmeplanung, der aktuellen Novelle des Gebäudeenergiegesetzes sowie den begleitenden Förderprogrammen möglichst schnell einen klaren und verbindlichen Rahmen für die Weiterentwicklung der Wärmenetze schaffen. Zudem bedarf es auch mittelfristig eines Finanzierungsrahmens, der klare Anreize zur Investition in den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze setzt. Zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und Abwärme enthält die Erklärung ein Bündel an Maßnahmen, etwa zur Erleichterung der Abwärmenutzung und zur Beschleunigung des Baus von Anlagen zur Nutzung von Geothermie und Solarthermie sowie von Großwärmepumpen.
Ein weiteres Handlungsfeld ist die Sicherstellung von Preistransparenz und hohen Verbraucherschutzstandards. Hier wird die Bundesregierung die bestehenden gesetzlichen Grundlagen überprüfen mit dem Ziel, Hemmnisse für den Anschluss ans Wärmenetz kurzfristig abzubauen und die Attraktivität der leitungsgebundenen Wärmeversorgung für gewerbliche und private Verbraucherinnen und Verbraucher zu erhöhen.
Damit Wärmenetze ihre Vorteile ausspielen können, bedarf es dringend Investitionen in Netze, die Nutzung klimaneutraler Wärmequellen und Wärmespeicher. Mit der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) hat die Bundesregierung dazu im September letzten Jahres bereits ein Förderprogramm gestartet.
Die gemeinsame Erklärung der Teilnehmer:innen vom Fernwärmegipfel ist unter diesem Link zu finden.
13.6.2023 | Quelle: BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH