Biokunststoff-Hersteller Cerdia will Holzreste in Heizwerk nutzen

Vier Männer und eine Frau mit Schaufeln, im Hintergrund eine Fabrik: Spatenstich für Biomasse-Heizwerk.Foto: Cerdia
Spatenstich fürs neue Holzreste-Heizwerk bei Cerdia.
Am Produktionsstandort von Cerdia in Freiburg will das Chemieunternehmen ein Biomasseheizwerk bauen. Der erste Spatenstich ist erfolgt.

Cerdia stellt dort Celluloseacetat her, einen Kunststoff aus pflanzlichen Rohstoffen. Die Abfälle der unbehandelten Hölzer (Altholzkategorien A I und A II) will das Unternehmen in einem Heizwerk verfeuern. Für dieses ist der Energiedienstleister Getec verantwortlich. Neben den Holzresten könnte grundsätzlich auch naturbelassenes Holz aus Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden. „Biosteam“ ist der Name des Projektes. Der Einsatz der Holzreste im Heizwerk soll den Verbrauch von Erdgas und die damit verbundenen Emissionen um 20 % reduzieren. In absoluten Zahlen seien das 26.000 Tonnen CO2. Zudem sichere das Projekt die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Produktion am Standort Freiburg. Biosteam sei ein wesentlicher Teil eines modularen Planes zur Modernisierung und Dekarbonisierung des Standortes, dem weitere Schritte folgen werden, heißt es von Cerdia. Das Biomasseheizwerk soll im Herbst 2024 in Betrieb gehen.

Holzreste gelten auch nach verschärfter Richtlinie als erneuerbare Energie

Die Bundesregierung setzt bei der Prozesswärme für die Industrie bevorzugt auf Elektrifizierung, was sich unter anderem in der zu Anfang Mai novellierten „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ (EEW) niederschlägt . Direkt im Betrieb anfallende Biomasse-Abfallstoffe, wie die im Heizwerk genutzten Holzreste, gelten allerdings auch als erneuerbare Energien. In der Zuschussvariante können die EEW-Zuschüsse beim Bafa beantragt werden, für die Kreditvariante mit Tilgungszuschuss ist die KfW zuständig.

19.6.2023 | Quelle: Getec | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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