PV-Markt Schweiz: Gigawatt geknackt, neue Solar-Ausbildungen starten 2024

Ein junger Mann und eine junge Frau auf einem Dach halten ein Solar-Modul - die Schweiz führt neue Solarlehren ein.Foto: Swissolar
Schon vor dem offiziellen Start der "Solarlehren" können sich die Nachwuchs-Fachkräfte in den Betrieben ausprobieren.
Der Schweizerische Fachverband für Solarenergie Swissolar meldet Wachstumszahlen für das Jahr 2022 und stellt ein neues Ausbildungsprogramm für Solarfachkräfte vor.

Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz erstmals neue PV-Anlagen mit 1 GW Spitzenleistung installiert. Das berichtet der Branchenverband Swissolar anlässlich seiner Generalversammlung in Biel. Das Wachstum des Solarmarkts in der Schweiz habe damit zum dritten Mal in Folge bei mehr als 40 Prozent gelegen. Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einem Auftragsplus von 20 Prozent. Der Verband erstellt im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) jährlich die Statistik Sonnenenergie. Die Statistik für das Jahr 2022 soll am 13. Juli 2023 erscheinen. Die Statistiken sind unter anderem auf der Webseite von Swissolar zu finden.

Solar-Ausbildungen sollen neue Fachkräfte für die Schweiz schaffen

Der Verband Swissolar hat zudem die Marke von 1.000 Mitgliedern geknackt. Bei diesen seien in Summe mehr als 10.000 Menschen beschäftigt. Wie in Deutschland sind aber auch in der Schweiz die Solar-Fachkräfte ein Flaschenhals und neue Ausbildungen nötig. Um die Ziele des Klimagesetzes zu erreichen, seien mittelfristig rund 1.000 neue Solarfachkräfte jährlich gefragt, so der Branchenverband.

Am 1. Oktober 2023 tritt daher schweizweit eine Bildungsverordnung für neue „Solarlehren“ in Kraft. Dafür haben Swissolar und das Bildungszentrum Polybau zusammen ein neues Programm für entwickelt. Bereits mehr als 130 Betriebe haben angekündigt, ab 2024 Lernende auszubilden.

Ab Oktober dürfen Lehrverträge zwischen Ausbildungsbetrieben und Lernenden abgeschlossen werden. Das erste Schuljahr startet im Sommer 2024. Schnupperlehren in den neuen Berufen werden bereits seit einigen Monaten durchgeführt. Swissolar-Vizepräsidentin Gabriela Suter sagt: „Die neuen Berufslehren wurden rasch und unbürokratisch eingeführt. Dafür gebührt unser großer Dank den zuständigen Stellen von Bund und Kantonen, aber auch dem Bildungszentrum Polybau. Nun liegt es an der Solarbranche, diese einmalige Chance zu nutzen und attraktive Lehrstellen anzubieten.“

In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Polybau und der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung stellt Swissolar im Anschluss an seine heutige Generalversammlung die wichtigsten Dokumente vor und beantwortet Fragen. Unter solarlehre.ch ist seit heute ein neues Portal für Informationen und Lehrstellensuche online. Bis voraussichtlich zum Herbst will Swissolar zudem eine Roadmap für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften entwickeln. Der Verband verweist zusätzlich auf sein bestehendes und wachsendes Angebot für Aus- und Weiterbildung. Im jahr 2022 hätten mehr als 1.100 Personen an den Kursen teilgenommen, doppelt so viele wie im Vorjahr.

Solarstrom-Erzeugung in der Schweiz soll um das Siebenfache wachsen

Laut Swissolar trug die Photovoltaik 2022 immerhin 5,8 % zur Stromversorgung in der Schweiz bei. Mittlerweile seien es bereits 7 %. Bis zum Jahr 2035 soll die Solarstromerzeugung in der Schweiz und das siebenfache wachsen. Swissolar-Geschäftsführer Matthias Egli, der sein Amt vor zwei Monaten angetreten hat, gibt sich optimistisch, dass das Ziel erreichbar ist. Auch Swissolar-Präsident Jürg Grossen sagt: „Solarenergie wird den größten Teil des erforderlichen zusätzlichen Stroms liefern können – sowohl von Dächern und Fassaden als auch von alpinen Großanlagen.“ Die Freiflächenanlagen an den Hängen sollen vor allem im Winter einen deutlich höheren Ertrag liefern als Anlagen in den Tälern.

23.6.2023 | Quelle: Swissolar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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