Photovoltaik-Zubau in Österreich übertrifft 1 Gigawatt

Im Bild ein Balkendiagramm, das den Photovoltaik-Zubau in Österreich von 2021 bis 2022 zeigt.Grafik: PV Austria, Quelle BMK
Im Bild ein Balkendiagramm, das den Photovoltaik-Zubau in Österreich von 2021 bis 2022 zeigt.
Im vergangenen Jahr hat die Photovoltaik-Branche in Österreich eine Leistung von 1.009 Megawatt neu installiert. Zum Erreichen der Klimaneutralität wären bis zum Jahr 2040 jährlich im Durchschnitt 2.600 Megawatt nötig.

Die offizielle Marktstatistik hat bestätigt, was der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) bereits Anfang des Jahres vermutete. Österreich schafft erstmals einen Jahres- Photovoltaik-Zubau von über einem Gigawatt. „2022 war ein besonderes Jahr: Es war das Auftaktjahr des Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG), zugleich hat der hohe Strompreis große Teile der Bevölkerung und der Unternehmen in die eigene Sonnenstromproduktion getrieben. Entsprechend groß war der Zubau, der auch noch in das aktuelle Jahr reicht. Unsere Unternehmen melden aber bereits ein Abflachen der Nachfrage, weswegen aus heutiger Sicht noch unklar ist wie sich der Trend fortsetzen wird“, sagt PV-Austria-Geschäftsführerin Vera Immitzer.

Im vergangenen Jahr wurde in Österreich eine PV-Leistung von 1.009 Megawatt (MW) zugebaut. Damit wird mit der Gesamtleistung von 3.792 MW 6,6 % der Stromnachfrage über Sonnenstrom gedeckt. Trotz des Rekordzubaus sind aber noch nicht einmal 30 % der notwendigen PV-Leistung von 2030 installiert. Denn bis 2030 sind mindestens 13.000 MW (Ziel: vollständig erneuerbarer Strom), bis 2040 mehr als 50.000 MW (Ziel: Klimaneutralität) PV-Leistung notwendig.

„Nach wie vor werden die ,Low-Hanging Fruits‘ geerntet – alle Anlagen, die keine groben Probleme in der Genehmigung haben, sind gebaut. Wir sind von den Zielen 2030 noch weit entfernt, vergessen aber, dass für 2040 noch deutlichere Kraftanstrengungen gefordert sind. Nach dem EAG auf Bundesebene sind nun die Bundesländer dran, den PV-Ausbauturbo weiter zu befeuern. Der entsprechende Schub funktioniert nur mit einer PV-fitten Genehmigungslandschaft und vor allem ausreichend verfügbaren Flächen“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria.

Bundesländer im Höhen- und Tiefflug

Die Marktdaten verdeutlichen auch den Photovoltaik-Zubau der einzelnen Bundesländer in Österreich. Auf Grund von Flächengröße und Einwohner:innenzahl, waren die Top 3 Oberösterreich (+ 243 MW), Niederösterreich (+ 234 MW) und die Steiermark (+ 147 MW). Den geringsten Zubau gab es in Vorarlberg (+ 28 MW), im Burgenland (+ 39 MW) und in Salzburg (+ 40 MW). Den größten Aufholbedarf hat, wie auch im letzten Jahr, das Bundesland Tirol, welches erst 16 % des Solls von 2030 erfüllt hat, gefolgt von Salzburg und Kärnten mit jeweils 19 %.

Die genaue Analyse und Bewertung der Entwicklung in den einzelnen Bundesländern kommt demnächst. Dennt PV Austria stellt in wenigen Tagen Zeugnisse für die Gesamtperformance der Bundesländer aus. Wie auch im vergangenen Jahr wird in Form von Factsheets bewertet, wie der PV-Zubau war, ob er ausreicht und wo Hürden unverändert aufrechterhalten werden.

Fakten zum Photovoltaik-Zubau in Österreich

Zubau PV-Leistung 20221.009 MW
Gesamte installierte PV-Leistung 20223.792 MW
Versorgte Haushalte 2022860.000
Anteil PV-Strom an der Stromnachfrage 20226,6 %
Erforderliche gesamt installierte PV-Leistung 203013.000 MW
Erforderliche gesamt installierte PV-Leistung 2040> 50.000 MW
  • Anlagenpreise stiegen: je nach Anlagensegment sind die Anschaffungskosten weiter angestiegen (um bis zu 10 %) und befinden sich auf dem Niveau von vor 8 Jahren.
  • Ohne Förderung geht’s (noch) nicht: rund 90 % der installierten PV-Anlagen und PV-Speichersysteme wurden über Förderungen des Bundes oder der Länder errichtet.
  • Wirtschaftsstandort Österreich: Zuwachs bei heimischer Modul- und Wechselrichterproduktion. Der Export österreichischer Wechselrichter beläuft sich auf 82 %, jener von Modulen auf 54 %.
  • Gesamtumsatz stieg an: Im Bereich der Planung und Errichtung stieg der Umsatz auf knapp 1,7 Mrd. Euro.
  • Neue Arbeitsplätze geschaffen: 6.100 direkte Arbeitsplätze bietet die PV-Branche und damit 34 % mehr als im Vorjahr.

Die Marktstudie „Innovative Energietechnologien in Österreich Marktentwicklung 2022“, die im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) erstellt wurde, ist unter dem nebenstehenden Link zu finden.

27.6.2023 | Quelle: PV Austria | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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