Polen: 1 Gigawatt Agri-Photovoltaik geplant

Im Bild Hendrik von Wieding (Vorstandsvorsitzender der Kelfield Gruppe, links) und Piotr Markowski (Vorstandsvorsitzender von Corab S.A.), die vereinbaren, 1 GW Agri-PV in Polen zu entwickeln.Foto: Corab
Hendrik von Wieding (Vorstandsvorsitzender der Kelfield Gruppe, links) und Piotr Markowski (Vorstandsvorsitzender von Corab S.A.) vereinbarten auf der Messe Intersolar Europe eine die Entwicklung mehr als 1 GW Agri-Photovoltaik in Polen.
Auf Wiesen und Weiden der Verwaltungsbezirke Westpommern und Pommern sollen Agri-PV-Projekte mit insgesamt 1 GW Leistung entstehen. Es handelt sich um die bisher größte Investition auf dem Gebiet der Agri-Photovoltaik in Polen.

Die Unternehmen Corab S.A. und Kelfield haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach die beiden Unternehmen gemeinsam Agri-PV-Projekte mit einer angestrebten Gesamtleistung von mehr als einem Gigawatt in Polen entwickeln werden. Corab wird in dieser Zusammenarbeit sein Know-how und seine Technologie-Lösungen aus dem Agri-PV-Segment einbringen. Kelfield führt alle Ingenieurarbeiten aus, holt Genehmigungen ein und übernimmt auch alle investitionsbezogenen Aufgaben – einschließlich der Gewinnung von Investoren. Es ist die aktuell größte Investition auf dem Gebiet der Agri-Photovoltaik in Polen. Allein der Wert der verwendeten Komponenten wird auf rund 300 Millionen polnische Zloty geschätzt, was etwa 70 Millionen Euro entspricht.

Für das Projekt verwendet man zaunförmige vertikale Unterkonstruktions-Komponenten des Corab-Systems WS-A10. Die Solaranlagen will man ausschließlich auf landwirtschaftlichen Flächen errichten, die schwer oder gar nicht zu bewirtschaften sind und die man ausnahmslos als Wiesen und Weiden nutzt. Freistehende vertikale Agri-Photovoltaik-Systeme dieser Art beanspruchen nur etwa 1 % der Feldfläche. Somit können auch kleine wirtschaftliche Betriebe sie gut und ohne nennenswerte Ertragsverluste installieren. Die Fläche zwischen den PV-Zäunen können sie entsprechend ihrer ursprünglichen Bestimmung weiter nutzen.

„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit Kelfield den polnischen Markt für die Agri-Photovoltaik öffnen werden und dass die Lösungen von Corab in diesem Segment, die wir bisher in den Westen exportiert haben, nun auch in unserem Land eingesetzt werden“, sagt Piotr Markowski, Vorstandsvorsitzender von Corab S.A. „Wir hoffen, dass dem ersten Gigawatt-Projekt weitere folgen werden, damit wir das Potenzial dieser Technologie auch auf klassischen Anbauflächen nutzen können, von denen es in unserem Land sehr viele gibt. Dies erfordert jedoch einige Gesetzesänderungen, die notwendig sind, um diese Art von Tätigkeit in Polen sowohl möglich als auch rentabel zu machen.“

Agri-PV-Projekte in Polen sollen in Pommern und Westpommern starten

„Wir planen, das Projekt in den Woiwodschaften (Verwaltungsbezirken) Pommern und Westpommern zu starten und suchen dafür Investoren, die an Agri-Photovoltaik-Projekten interessiert sind“, sagt Hendrik von Wieding, Vorstandsvorsitzender von Kelfield. „Die Agri-Photovoltaik sichert nicht nur ein zusätzliches Einkommen, sondern trägt auch zur Verbesserung der Umwelt bei. Deshalb sind wir der Meinung, dass unsere Projekte eine einzigartige Chance sowohl für die polnischen Landwirte als auch für die Regionen darstellen, in denen die Projekte realisiert werden.“

In Polen – wie in anderen Ländern Europas – könne die Agri-PV ihr volles Potenzial mangels geeigneter rechtlicher Rahmenbedingungen noch nicht entfalten. Um die Situation für Agri-Photovoltaik zu verbessern, wäre es notwendig, die doppelte Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen auch zur Energieerzeugung in die Entwicklungsplanung und in lokale Raumordnungspläne mit aufzunehmen. Gleichzeitig müsse die Verpflichtung entfallen, Grundstücke dann aus der landwirtschaftlichen Produktion herauszunehmen, wenn sie zum Zwecke der Stromerzeugung dienen. Und das, ohne Subventionen zu streichen, die sich direkt aus den EU-Verordnungen ergeben.

28.6.2023 | Quelle: Corab S.A. | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen