Next2Sun: erste vertikale bifaziale Agri-PV-Anlage in Österreich

Frauen und Männer bei der Einweihung vor vertikal aufgebauten Solarmodulen.Foto: BMKÖS/HBF/Trippolt
Einweihung der Next2Sun-Anlage in der Steiermark
Next2Sun hat seine Technologie für vertikale und bifaziale PV-Module für ein Projekt der Agri-PV in der Steiermark an den Start gebracht.

Next2Sun hat im steierischen Gabersdorf die erste vertikale bifaziale Agri-Photovoltaik-Großanlage in Österreich installiert. Wie das Unternehmen aus Dillingen mitteilte, beträgt Nennleistung knapp 2 Megawatt. Durch den vertikalen Aufbau können auf 90% der Fläche Kürbisse gedeihen. Denn die vertikale Technologie der Next2Sun überbaut nur ca. 1% der Fläche, so dass die Bewirtschaftung von gut 90% effektiv mit konventionellen landwirtschaftlichen Maschinen möglich sein. Die 10% rund um die Modulreihen ließen sich zudem für ökologische Aufwertungsmaßnahmen einsetzen.

„Hier nimmt die Steiermark eine Vorreiterrolle ein“ sagt Hubert Lang, Bereichssprecher für Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz der ÖVP Steiermark: „Unsere frühzeitige gesetzliche Regelung für Agri-Photovoltaik ermöglicht dieses Leuchtturmprojekt und sicher auch viele Folgeprojekte“. Gleichzeitig findet eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes über drei Jahre statt. Eine Förderung kommt dafür vom Ökofonds des Landes Steiermark. Es gehe darum, die Synergien von vertikaler Photovoltaik und landwirtschaftlicher Urproduktion umfassender zu erforschen und zu dokumentieren.

Seine besondere Relevanz für die Energiewende erläutert Heiko Hildebrandt, CEO der Next2Sun AG, dem deutsch-österreichischen Agri-Photovoltaik-Pionierunternehmen und Erfinder des Systems: „In Österreich wie in Deutschland sind wir langsam an dem Punkt, dass wir zeitweise vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Der weitere Ausbau mit konventioneller Photovoltaik erhöht das zeitweise Überangebot und belastet die knappen Netzkapazitäten. Mit den Next2Sun-Anlagen können wir auch in den Morgen- und Abendstunden Strom erzeugen und somit gewissermaßen die Energiewende auf eine breitere Basis stellen – wir verstetigen die PV-Stromproduktion und lasten damit die Stromnetze gleichmäßiger aus.“ Das Unternehmen hatte ursprünglich geplant, für die künftige Weiterentwicklung an die Börse gehen zu wollen.

Besonders bemerkenswert sei zudem die lokale Verankerung des Projektes: Projektentwickler, Erbauer und Betreiber sind nicht etwa überregionale Großunternehmen, sondern mit dem Gabersdorfer Landwirt Josef Gründl und dem Elektromeister Peter Gsell zwei lokale Akteure.

3.7.2023 | Quelle: Next2Sun | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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