LEAG plant Großspeicher für Ökostrom am Braunkohlestandort

Blick über einen Binnensee auf Kühltürme eines KraftwerksFoto: Uwe Dobrig
Das Kraftwerk Jänschwalde am Cottbuser Ostsee.
Die LEAG plant eine der größten Power-to-X-Anlagen in Deutschland. Am Standort Jänschwalde soll Grünstrom in Wasserstoff sowie thermisch gespeichert werden.

Deutschlands größer Produzent von Braunkohlestrom, LEAG, will in Jänschwalde zwei Großspeicher für Strom aus regenerativen Energien bauen. Für das „Innovative Speicherkraftwerk Jänschwalde” („Innnovative Storage Power Plant”, ISPP) hat das Unternehmen beim Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) den Genehmigungsantrag gestellt.

Plan ist, größere Mengen an Elektrizität in zwei parallel arbeitenden Speichersystemen einzulagern. Zum einen solle der Strom zur Produktion von Wasserstoff per Elektrolyse beitragen. Zum anderen könne ein thermischer Energiespeicher Energie einlagern und zeitversetzt wieder abgeben. Die Rückumwandlung in Elektrizität erfolge im ISPP immer über ein Gas- und Dampfturbinen-Kombikraftwerk (GuD-K). Dieses habe eine elektrische Nettoleistung von bis zu 945 MW. Dessen Herzstück ist eine Gasturbine, die als „H2-ready” qualifiziert ist. Sie könnte anfangs mit bis zu 53 Volumenprozent Wasserstoff fahren. Später soll die Gasturbine dann so umgerüstet werden, dass sie zu 100% mit Wasserstoff betrieben werden kann.

Das Wasserstoffmodul des ISPP wird auch in der Lage sein, Wasserstoff mit einer Reinheit von 99,999% (N 5.0 – Qualität) für die Nutzung im Mobilitätssektor zu erzeugen und bei 400 bar für den Abruf, beispielsweise durch örtliche Nahverkehrsbusse, bereit zu halten.

Das ISPP wird eine Wasserstoff-Produktionskapazität von nahezu 700 kg/h haben, wofür eine elektrische Leistung von ca. 40 MW erforderlich ist. Das ISPP wird so ausgerüstet, dass es eine Zeitlang auch Strom alleine durch den Teillast-Betrieb der Dampfturbine und damit vollkommen CO2-frei liefern kann. Die dafür erforderliche Energie wird der thermische Speicher in diesem Betriebsmodus liefern.

Die Anlage wäre eine der größten Power-to-X-Komplexe in Deutschland.

6.7.2023 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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