Verivox: Balkonsolar-Anlagen rechnen sich immer schneller

Ein Monteur bringt eine Steckersolaranlage an einer Veranda an.Foto: Astrid Gast / stock.adobe.com
Steckersolaranlagen für den Balkon rechnen sich immer schneller.
In drei bis vier Jahren haben sich die Investitionen in einen Mini-PV-Anlage bereits amortisiert. Vor einem Jahr waren noch vier bis sechs Jahre dafür notwendig.

Die Amortisierungszeiträume für Balkonsolar-Anlagen (Mini-PV) werden immer kürzer. Laut einer Untersuchung des Vergleichportals Verivox sind es mittlerweile noch drei bis vier Jahre. Vor Jahresfrist hatte der Zeitraum noch vier bis sechs Jahre betragen. Laut einer Beispielrechnung kann ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600 Watt unter idealen Bedingungen jährlich etwa 570 Kilowattstunden (kWh) Strom liefern. Bei komplettem Eigenverbrauch entspreche das bei einem durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 39,94 Cent/kWh einer Einsparung von rund 228 Euro pro Jahr. 

Eine Stecker-Solaranlage dieser Größe koste ferner zwischen 700 und 900 Euro. Die Anschaffungskosten sind in dieser Beispielrechnung also nach drei bis vier Jahren wieder drin. Läuft die Anlage 20 Jahre lang, könnten die Verbraucher rund 4.550 Euro an Stromkosten einsparen.

„Balkonkraftwerke sind in den letzten Jahren immer günstiger geworden. Deswegen rentieren sie sich immer schneller. In diesem Jahr entfällt beim Kauf außerdem die Mehrwertsteuer. Einige Bundesländer und viele Kommunen fördern die Anschaffung zusätzlich“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. 

Entscheidend für den Ertrag der Anlage ist der Standort. Die beste Ausbeute an Sonnenenergie ist erzielbar, wenn der Balkon nach Süden ausgerichtet ist, die Module leicht geneigt sind und kein Schatten auf die Solarmodule fällt. Wer allerdings einen Balkon Richtung Norden hat und die Module nur senkrecht anbringen kann, erhält weniger als ein Drittel des möglichen Ertrags. 

„Die Anlagen lohnen sich oft auch dann, wenn keine Idealbedingungen erreicht werden. Es dauert dann nur etwas länger“, sagt Thorsten Storck. 

Norddeutschland bei Mini-PV vorn

Die meisten Balkonkraftwerke wurden im ersten Halbjahr 2023 in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (31.346) und Bayern (22.919) registriert. Die meisten Registrierungen pro Haushalt gab es jedoch in Norddeutschland: In Mecklenburg-Vorpommern 5.584 Mini-Solaranlagen, was rund 0,7 Prozent der Haushalte entspricht, in Schleswig-Holstein waren es 8.817 Geräte (0,6 Prozent der Haushalte). Beide Bundesländer fördern die Anschaffung eines Balkonkraftwerks. In Mecklenburg-Vorpommern sind es 500 Euro (mittlerweile nur noch für Mieter), in Schleswig-Holstein mit 200 Euro. 

In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg ist 2023 der Anteil registrierter Balkonkraftwerke pro Haushalt mit rund 0,1 Prozent am niedrigsten. Auch Berlin fördert die Anschaffung einer Mini-Solaranlage mit 500 Euro, allerdings sind nur Mieter berechtigt und der Antrag muss vor dem Kauf gestellt werden.

6.7.2023 | Quelle: Verivox | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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