DB Schenker nutzt Biosprit aus gebrauchtem Speiseöl für Seeschifffahrt
Der eingesetzte Biokraftstoff wird aus wird laut DB Schenker aus Abfällen hergestellt und von einer unabhängigen Stelle zertifiziert. Er stehe damit nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion. Es handelt sich dabei um einen Biokraftstoff der zweiten Generation vom Typ UCOME (Used Cooking Oil Methyl Ester), der wiederum zu einer Kraftstoffgruppe mit dem Namen FAME (fatty acid methyl ester) gehört. Somit fallen die Transporte unter die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED II, Annex IX, Part A+B). Palmöl ist in dem Krafstoff ausdrücklich nicht enthalten. Für den gesamten Lebenszyklus „Well to Wheel“ liegt laut DB Schenker eine unabhängige Dreifachzertifizierung vor. Im Vergleich zur Nutzung fossiler Brennstoffe in der Seeschifffahrt soll der Biosprit rund 84 % des CO2-Ausstoßes einsparen.
Volvo Cars hat den „grünen“ Transport von 12.000 Containern mit Ersatzteilen in die USA als Zusatzleistung gebucht. Verrechnen wird Schenker den Biosprit bilanziell. Wenn er für einzelne Sendungen von Volvo Cars nicht verfügbar ist, setzt ihn DB Schenk für andere Transporte ein und weist die Mengen bilanziell den Volvo-Transporten zu. Für die Bilanzierung soll es laut DB Schenker eine regelmäßige unabhängige Zertifizierung geben. Im Jahr 2023 will DB Schenker 17.000 Tonnen Biosprit für den Transport per Schiff einkaufen.
Bisher wenig Biosprit und alternative Antriebe in der Seeschifffahrt
Die Seeschifffahrt tut sich bisher schwer mit der Dekarbonisierung. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat erst Ende voriger Woche ihre Klimaziele verschärft, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mitteilte. Bis 2030 sollen demnach jährlich Treibhausgasemissionen des internationalen Seeverkehrs um mindestens 20 % im Vergleich zu 2008 sinken werden, das Ziel sind 30 %. Bis 2040 gilt ein Minderungsziel von 80 % und eine Mindestminderung von 70 %. Zudem sollen bis 2030 klimaneutrale Technologie, Krafstoffen und Energiequellen möglichst 10 % des Energieverbrauchs in der internationalen Schifffahrt decken,mindestens aber 5 %. Das ist insofern wichtig, da die bisherige Emissionsminderung nahezu vollständig über Effizienzgewinne erreicht wurde. Bis 2025 will die IMO zudem konkrete Maßnahmen für eine weniger CO2-intensive Seeschifffahrt beschließen. Diese sollen eine Norm für die schrittweise Reduzierung der Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen enthalten sowie einen Preismechanismus für maritime Treibhausgasemissionen. Als ein möglicher alternativer Kraftstoff für die Seeschifffahrt gilt Ammoniak, das mit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt werden könnte, wie Solarserver berichtete.
12.7.2023 | Quelle: DB Schenker, BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH