Baden-Württemberg: über 800 MW Photovoltaik-Ausbau im ersten Halbjahr 2023

Handwerker verlegt Photovoltaik-Module auf einem WalmdachFoto: Elenathewise / stock.adobe.com
Das Solar Cluster Baden-Württemberg meldet für das erste Halbjahr 2023 einen PV-Zubau von 810 MW. Das ist mehr als im gesamten Jahr 2022.

Geht der Photovoltaik-Ausbau in Baden-Württemberg in diesem Tempo weiter, könnte er sich aufs gesamte Jahr betrachtet verdoppeln. Franz Pöter, Geschäftsführer des Branchenverbandes, begrüßt die Steigerung. „Die für die Energiewende erforderlichen 2.000 Megawatt pro Jahr sind damit in Reichweite gerückt.“

Die vorläufigen Zahlen basieren auf Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur und Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Aufgrund von Nachmeldungen und Korrekturen können sich die Zahlen noch ändern, betont das Cluster in der Pressemitteilung. Über die Verfahren zur Aufbereitung der Daten sowie den genauen Abfragezeitpunkt durch das ZSW liegen der Solarserver-Redaktion bisher keine Informationen vor.

Vor wenigen Tagen hatte die Agentur IWR ebenfalls eine Auswertung der Daten aus dem Marktstammdatenregister veröffentlicht. Sie kam auf fast 900 MW an Photovoltaik-Ausbau für Baden-Württemberg. Dabei wurden die Inbetriebnahmen gemäß der Rohdaten aus dem Marktstammdatenregister vom 5. Juli 2023 ohne weitere statistische Glättung verwendet.

Der Wachstumstrend ist allerdings so stark, dass die Grundaussage trotz der unterschiedlichen Daten gültig bleibt.

Cluster sieht keinen Kapazitätsengpass für Solarausbau in Baden-Württemberg

Einen Grund für den starken Solarstromausbau sieht das Cluster in rechtlichen Änderungen auf Bundes- und Landesebene. Bürgerinnen und Bürger sowie Firmen müssten weniger Hürden überwinden und hätten zusätzlich Anreize, um eine Photovoltaikanlage zu errichten. Auch hat die Energiepreiskrise des vergangenen Jahres zu dem Nachfrageboom beigetragen.

Im zweiten Halbjahr gelte es, diesen Trend zu verstetigen und trotz gesunkener Stromkosten bei den Energieversorgern mehr Photovoltaik auf Dächer und ins Freiland zu bringen, so Pöter. Die stabilen und teils leicht sinkenden Preise für Solaranlagen würden dabei helfen. Die PV-Branche selbst sei kein Nadelöhr und könne liefern. Hersteller und Installationsbetriebe hätten ihre Kapazitäten ausgeweitet und würden dies auch künftig tun.

Den für das Erreichen der EE-Ziele nötigen Ausbau von 2.000 MW für Baden-Württemberg bricht das Cluster auf Anlagen herunter. Eine exemplarische Kombination wären

  • täglich 280 mittelgroße Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern plus
  • täglich vier neuen Anlagen auf Gewerbegebäuden (je 300 kW) plus
  • jährlich 60 Solarparks (je 10 MW).

Pöter lobt die Arbeit des baden-württembergischen Umweltministeriums und dessen Photovoltaik-Netzwerke. Zwölf regionale Netzwerke informieren demnach seit 2019 Privatpersonen, Kommunen, Unternehmen, Gewerbetreibende und Fachleute im Land über die Vorteile der Photovoltaik.

14.7.2023 | Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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