Forschungsprojekt: Solar-Wasserstoff-Haus soll netzdienlich arbeiten
Das Haus entstand im Rahmen des Forschungsprojekts „FlexEhome“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Neben HPS sind der Wärmepumpenhersteller Vaillant, der Haushersteller Albert Haus und die Technische Universität Berlin beteiligt. Wie in andere von HPS ausgestatteten Gebäuden sollen auch im FlexEhome verschiedene Technologien zusammenarbeiten. In diesem Solar-Wasserstoff-Haus sind es Photovoltaik, Batterie, Wärmespeicher, Elektrolyse, Brennstoffzelle und Wärmepumpe.
Energiesystem des Hauses bezieht Strommarkt und Verteilnetz mit ein
Bisherige Heimenergiesysteme sind in aller Regel darauf ausgelegt, die Eigenversorgung zu optimieren. FlexEhome soll laut Pressemitteilung auch das Verteilnetz einbeziehen. Strom soll nur mit Rücksicht auf die Netzsituation eingespeist oder aus dem Netz bezogen werden. Die im Vergleich zu einem reinen Batteriespeicher große Speicherkapazität des Solar-Wasserstoff-Hauses soll dabei helfen. Die saisonale Energiespeicherung in Form von Wasserstoff soll neben Engpässen im Netz auch die Lage am Strommarkt adressieren. Schließlich erzeugen Photovoltaik-Anlagen im Sommer am meisten Strom, während Wärmepumpen diesen vor allem im Winter benötigen. Laut Pressemitteilung von HPS lag der Anteil fossiler Energien am Strommix im Winter 2020 bei mehr als 60 Prozent.
Die Netzdienlichkeit des Solar-Wasserstoff-Hauses bezieht sich dabei explizit auch auf das Verteilnetz. Was auf dieser Ebene zu welcher Zeit netzdienlich ist, wollen die Forschungspartner mit einer Modellrechnung ermitteln.
„Damit ermöglichen wir im Neubau schon heute den technischen Standard von morgen. In Zukunft sind diese dezentralen Flexibilitäten für den Erfolg der Energiewende unverzichtbar“, sagt Zeyad Abul-Ella, Vorstandsvorsitzender und Gründer von HPS. Dominik Rothweiler von Vaillant Deutschland, der die Wärmepumpe ins Hauskonzept integriert hat, ergänzt: „Nun gilt es, die leistungsgeführte Regelung unserer Wärmepumpe im Zusammenspiel mit picea im Betrieb fein zu justieren und weitere Schlüsse zu ziehen.“
Um die Vollversorgung und Netzdienlichkeit zu dokumentieren, soll die Technische Universität Berlin sämtliche Energieflüsse im Solar-Wasserstoff-Haus für zwei Jahre monitoren. Damit die Eigenversorgung realistisch ist, wird eine vierköpfige Familie während dieser Zeit zur Miete im „FlexEhome“ wohnen.
Nach eigenen Angaben hat HPS bisher etwa 500 Häuser mit seinem Solar-Wasserstoff-System ausgestattet. Der Bauträger „Wohnwerke“ verkauft auch komplette Häuser mit dem System.
13.7.2023 | Quelle: HPS | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH