Neues Buch: Wie man preiswerte Energie für Europa verfügbar macht

Im Bild das Cover des Buches „Sonne, Wind und Wüste“.Grafik: Thomas Isenburg / Paul van Son
Das neue Buch „Sonne, Wind und Wüste” von Paul van Son und Thomas Isenburg will aufzeigen, wie sich Europa mit klimaneutraler Energie versorgen könnte. Die Autoren plädieren dafür, kostengünstige Energie aus Photovoltaik in der MENA-Region und aus Offshore-Windenergie aus dem Norden Europas zu importieren.

„Es gibt keinen Mangel an klimaneutraler Energie. Es gibt nur die weltumspannende Aufgabe, klimaneutrale Energiequellen zu erschließen und mit den Verbrauchszentren zu verbinden,” so fasst Paul van Son, die Essenz des Buches „Sonne, Wind und Wüste” zusammen, das er jetzt gemeinsam mit dem Wissenschaftsjournalisten Thomas Isenburg verfasst hat. Seit 1979 ist der gelernte Elektroingenieur van Son im internationalen Energiebereich tätig. Unter anderem hat er bereits vor Jahren bei einem niederländischen Energieversorger das Produkt „grüner Strom” initiiert.

Das Buch zeichnet ein durchaus optimistisches Bild der Energiezukunft. So sind zum Beispiel die Kosten für die Erzeugung von Solarstrom heute viel niedriger als selbst die optimistischsten Schätzungen vorausgesagt haben. Erzeugungskosten von rund einem Cent pro Kilowattstunde sind heute in sonnenreichen Regionen Realität. Die Autoren betrachten deshalb schwerpunktmäßig die Entwicklung erneuerbarer Energien in der sogenannten MENA-Region (Middle East North Africa) sowie die Offshore-Windenergie im Norden Europas.

Von den Maghreb-Staaten im Westen bis zum arabischen Golf wächst nahezu überall die Leistung zur Erzeugung klimaneutralen Stroms deutlich. Insbesondere Marokko, die Golfstaaten und Ägypten haben milliardenschwere Investitionen nicht nur angekündigt, sondern auch die Umsetzung bereits vorangetrieben. Gleiches gilt auch für Offshore-Wind-Projekte in Nord- und Ostsee. Damit rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie man diese preiswerte Energie für Europa und seine Industrie verfügbar machen kann.

Wasserstoff als Transport- und Speichermedium zentrales Thema im Buch „Sonne, Wind und Wüste“

Ausführlich beschäftigt sich das Buch deshalb unter anderem mit Wasserstoff als Transport- und Speichermedium. Neben den technischen Grundlagen gehen die Autoren vor allem darauf ein, wie der Markt für erneuerbare Energien einen möglichst schnellen Hochlauf ermöglicht. Wie beim „grünen Strom” sehen sie es als unabdingbar an, durch ein System internationaler Zertifikate den Handel mit netto emissionsfreien Produkten unabhängig vom physischen Transport zu machen.

„Moleküle und Elektronen haben keinen Herkunftsstempel. Für den Transport müssen wir die bestehende Infrastruktur nutzen, wo immer es geht. Das geht nur mit handelbaren Kohlenstoff- bzw. Grün-Zertifikaten”, sagt van Son. Er warnt gleichzeitig davor, die Zertifikate an zu enge Kriterien zu knüpfen, wie es die EU derzeit plant: „So schnell wie möglich muss ein liquider Markt geschaffen werden. Das wird weitere Investitionen in erneuerbare Energien erleichtern und zu einem schnellen Markthochlauf führen.”

Die Autoren des Buches „Sonne, Wind und Wüste“ sehen keinen Gegensatz zwischen dem Solarpanel auf dem Dach des Eigenheims und der großtechnischen Gewinnung erneuerbarer Energien. Auch wenn der wichtige Ausbau dezentraler Energiequellen konsequent vorangetrieben werde, seien Deutschland und Europa auch in Zukunft auf Energieimporte angewiesen. Diesen Bedarf gelte es, so kostengünstig wie möglich zu decken.

Das Buch kostet 29,50 Euro und kann bei Books-on-Demand unter diesem Link bestellt werden.

20.7.2023 | Quelle: Thomas Isenburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen