Windenergie: Bundesnetzagentur halbiert Ausschreibungsvolumen

Im Bild die Montage einer Windenergieanlage, die Bundesnetzagentur hat das Ausschreibungsvolumen für Windenergie an Land halbiert.Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com
Die Bundesnetzagentur hat das Ausschreibungsvolumen für Windenergie an Land zum Gebotstermin am ersten August 2023 deutlich gekürzt, weil sie eine Unterzeichnung der Ausschreibung befürchtet. Die Kürzungen gehen jedoch zu weit, kritisiert der Bundesverband Windenergie (BWE).

Die Bundesnetzagentur hat das Ausschreibungsvolumen für die Windenergie an Land in der kommenden Runde von ursprünglich rund 3.200 MW auf nur noch 1.666 MW gekürzt. „Aus unserer Sicht ist diese Kürzung zu umfangreich“, sagt BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. „Allein aus diesem Jahr liegen noch Genehmigungen im Umfang von 2.145,5 MW vor, die noch nicht an Ausschreibungen teilgenommen haben. Aus den Genehmigungen der Jahre 2020, 2021 und 2022 stehen weitere 1.205,2 MW bereit. Die potenzielle Gebotsmenge liegt damit also bei 3.350,7 MW. Vor diesem Hintergrund ist die Kürzung überzogen.“

Der BWE hatte gemeinsam mit dem Verband VDMA Power Systems sowie der Deutschen Windguard die neuen Windenergie-Zubauzahlen für das erste Halbjahr 2023 vorgestellt. Die Verbände konstatieren, dass der Zubau in Deutschland zwar weiter an Fahrt aufgenommen hat. Jedoch erzielt man noch immer nicht die zum Erreichen der Ausbauziele notwendige Dynamik. In den beiden bisherigen Ausschreibungsrunden 2023 hat die Bundesnetzagentur 2.999 MW bezuschlagt. Damit erreichen die Zuschläge des ersten Halbjahres 2023 fast das Niveau des gesamten Vorjahres.

Um eine rege Teilnahme an künftigen Ausschreibungsrunden und damit den Zubau der kommenden Jahre zu sichern, plädiert der BWE dafür, die Ausschreibungsvolumen für die Windenergie nicht unnötigerweise zu beschneiden. „Um schon jetzt für das kommende Jahr eine Perspektive zu sichern ist es darüber hinaus erforderlich, den Höchstwert für die Gebote des Jahres 2024 frühzeitig festzulegen. Er sollte dabei mindestens auf dem Niveau des Jahres 2023 belassen werden, um die noch nicht abgeebbten Preis- und Zinsanstiege abzufedern“, so Heidebroek.

21.7.2023 | Quelle: BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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