E-Autos boomen: Neuzulassungen global bei 11 Millionen Stück

Balkendiagramm zeigt Wachstum der Neuzulassungen von E-Autos von 2018 bis 2022Grafik: ZSW
Die Zahl der neuzugelassenen E-Fahrzeuge ist weltweit um 60 Prozent angestiegen. In Deutschland war das Plus mit 24 Prozent relativ bescheiden.

Die Neuzulassungen von E-Autos sind 2022 auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Das schreibt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Demnach kletterte die Zahl an neuen E-Autos auf 10,8 Millionen Stück. Im Vorjahr waren es noch 6,75 Millionen gewesen. Das ZSW versteht unter Elektroautos rein batterieelektrisch angetriebene sowie Plug-In-Hybride mit Verbrennungsmotor.

In Deutschland ließen Fahrerinnen und Fahrer laut ZSW-Datenbank rund 816.000 neue E-Fahrzeuge zu – ein Plus von relativ überschaubaren 24 Prozent gegenüber 2021. Der Großteil der neu zugelassenen Fahrzeuge waren aber sowohl national wie international immer noch Verbrenner.

Den weltweit größten Zuwachs gab es in China, wo sich die Zahl der Neuzulassungen fast verdoppelt hat. Damit zählt das Reich der Mitte 6,5 Millionen neue Elektrofahrzeuge, was einem Anteil an den weltweiten Neuzulassungen für Elektroautos von über 60 Prozent entspricht. Als Grund für das Wachstum in China sieht das ZSW die Fördermaßnahmen der Regierung und die relativ niedrigen Preise.

Blicke man nach Europa, so falle neben Deutschland besonders ein Land ins Auge: Norwegen. Dort dominierten Elektroautos das Straßenbild: fast 25 Prozent aller Fahrzeuge sind mit Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgestattet. Bei den Neuzulassungen 2022 betrug ihr Anteil sogar rund 80 Prozent.

Beim weltweiten Ranking der Neuzulassungen der Hersteller liegt VW auf Platz 4 hinter BYD (China), Tesla (USA) und SAIC (China). „Wenn Deutschland nicht abgehängt werden will, dürfen sich die deutschen Autobauer nicht nur im Premiumsegment bewegen, zumal chinesische Unternehmen sukzessive auf den außerchinesischen Markt drängen“, so ZSW-Mitarbeiter Andreas Püttner. Denn chinesische Hersteller decken die komplette Pkw-Bandbreite ab, vom Kleinst-Pkw bis zu den großen Premiumfahrzeugen.

China: Marktanteil bei Autos von 50 Prozent

Damit konnten sie sich 2022 einen Marktanteil von rund 50 Prozent im Elektro-Pkw-Bereich sichern. Lediglich Tesla kann bei dieser Entwicklung mithalten, war aber auch auf Preissenkungen angewiesen, um den Verkauf weiter anzukurbeln. Die Kalifornier halten immer noch die Spitzenposition bei den TOP 10 der verkauften Fahrzeuge.

Für eine noch stärkere Diffusion der Elektromobilität müssen die Preise für Elektroautos deutlich fallen. Der größte Kostenfaktor ist dabei nach wie vor die Batterie. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt für den wachsenden Markt eine zunehmend wichtige Rolle. Ersetzt man die kritischen Rohstoffe, werden Batterien kostengünstiger und auch effizienter. Das ZSW setzt genau hier mit seinen Forschungsarbeiten an. Durch die Kombination neuer Konzepte bei den Speichermaterialien, den eingesetzten Komponenten und dem Zellaufbau soll die Energiedichte gesteigert werden.

Ziel ist es außerdem, den Einsatz kritischer oder strategisch wichtiger Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt, Nickel und Naturgraphit signifikant zu reduzieren. „Mit dem Recycling von Batterien können wir Rohstoffkreisläufe effektiv schließen und mittel- bis langfristig die Rohstoffabhängigkeit von politisch instabilen Regionen reduzieren“, so Dr. Peter Axmann, Leiter der Batteriematerialforschung am ZSW in Ulm.

2.8.2023 | Quelle: ZSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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