Deutschland will je 3 GW Bioenergie und Speicher ausschreiben

Eine Biogasanlage mit Methanaufbereitung und PV-Anlage.Foto: Konrad Steininger / stock.adobe.com
Biomethan aus Biogasanlagen soll künftig die Energieversorgung in Deutschland mit bis zu 3 GW sichern.
Deutschlands Kraftwerkspark soll um je 3 Gigawatt an Bioenergiekraftwerken und Speichern erweitert werden. Das kündigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für die geplante deutsche Kraftwerksstrategie an, die im Herbst 2023 vorliegen soll.

Die Bundesregierung strebt die Ausschreibung von jeweils 3 Gigawatt (GW) Bioenergie- und Speicher-Leistung in Deutschland an. Das erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Hamburg – am Rande seiner Vorstellung der Pläne für neue Wassersstoffkraftwerke bis 2035. Damit will der Minister das Ziel erreichen, den deutschen Kraftwerkspark vollständig zu dekarbonisieren. Details sollen im Herbst bekannt gegeben werden.

Mit den insgesamt 6 GW komplettiert Habeck seine geplante Kraftwerksstrategie für Deutschland. „Das werden in der Summe knapp 30 GW zusätzliche Leistung sein“, sagte der Minister. „Die setzen sich zusammen aus knapp 9 GW reinen Wasserstoffkraftwerken, 15 GW für Kraftwerke, die zunächst noch Erdgas nehmen können und dann umgestellt werden müssen bis 2035 auf Wasserstoff. Und dann haben wir kleinere Bestandteile von Biomethan- oder Biomassekraftwerken und Speicher, jeweils ungefähr 3 GW.“

Wie eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums den Solarthemen bestätigte, ist damit die Liste der für Deutschland geplanten neuen Kraftwerke vollständig, die künftig als steuerbare Lasten dienen sollen. Es seien keine weiteren steuerbare Lasten geplant. Es ist ihre Aufgabe, die bisherigen Kraftwerke auf Basis von Kohle und Erdgas zu ersetzen und somit die heimische Energieversorgung vollständig zu dekarbonisieren. Das soll bis 2035 geschehen. „Wenn der Umstieg schneller gelingt, dann freue ich mich, denn desto früher können wir die Fossilen herausnehmen“, so Habeck.

Die neuen Kraftwerke sollen bei Bedarf und einer Unterversorgung von Wind- und Solarstrom einspringen. Dafür plant die Regierung Ausschreibungen ähnlich denen für die Offshore-Windenergie. Auch dafür sollen die Einzelheiten im Herbst vorliegen. Die Ausschreibungen sollen dann 2024 starten. Der Minister äußerte sich zudem zu den Aspekten des grünen und blauen Wasserstoffs und wie er die Versorgungssicherheit bei einem Mangel gewährleisten will. Darüber und weiteren Aspekte der geplanten Wasserstoffkraftwerken werden die Solarthemen in der kommenden Ausgabe Nr. 566 am 10. August berichten.

4.8.2023 | Autor: Oliver Ristau
© Solarthemen Media GmbH

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