Sopago: langwierige Genehmigungen bremsen Parkplatz-PV
„Wir erleben derzeit eine stark wachsende Nachfrage nach solarüberdachten Parkplatzanlagen. Das zeigt, dass wir mit unserem Geschäftsmodell auf dem richtigen Kurs sind“, sagt Harald Baumeister von Sopago. Vier größere Projekte habe das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren umgesetzt, ein Dutzend weitere Anlagen für fast 1.300 Stellplätze seien in der Planung. Gebremst werde das Wachstum allerdings vom Baurecht. Die Genehmigungen für die Parkplatz-PV-Systeme bräuchten teilweise mehr als zwölf Monate. Das verzögere die Realisierung bereits beauftragter Projekte. „Wir hätten in den letzten beiden Jahren das Zehnfache dessen bauen können, was wir tatsächlich umgesetzt haben. Dadurch verzichten wir ohne Not auf ein Einsparpotenzial von über tausend Tonnen Treibhausgas im Jahr“, bilanziert Baumeister.
Die Nachfrage sei gleichermaßen aus Industrie und Gewerbe sowie von kommunalen Trägern vorhanden. Neben der Zahl wachse auch die Größe der PV-Anlagen über den Parkplätzen. „In den letzten zwei Jahren haben wir Projekte mit durchschnittlich 20 Stellplätzen umgesetzt. Mittlerweile umfassen die gewünschten Anlagen das Vierfache an Parkfläche“, sagt Baumeister. Sopago rechnet vor: Würden alle rund 360.000 Kfz-Parkflächen in Deutschland überdacht und mit transparenten Solarmodulen bestückt, ließen sich damit ohne zusätzlichen Flächenbedarf rund zehn Prozent des deutschen Strombedarfs erzeugen. Die Holz-Stahl-Konstruktion von Sopago ließe sich laut eigenen Angaben schnell skalieren. Auch große Durchfahrtshöhen seien möglich.
In mehreren Bundesländern ist die Parkplatz-PV bei neuen Parkflächen ab einer bestimmten Zahl von Stellplätzen mittlerweile vorgeschrieben. Solarpflichten gibt es zum Beispiel in Hessen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen. Für bestehende Parkplätze will Baden-Württemberg die Solar-Carports künftig fördern.
09.08.2023 | Quelle: Sopago | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH