Bayern: 432 Bürgermeister:innen für Windenergie und „Heimatenergien“
Der Appell fordert die bayerische Staatsregierung auf, mit allen Mitteln für den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Heimatenergien in den Gemeinden in Bayern, insbesondere von Windenergieanlagen, einzutreten. 432 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Bayern haben den Appell bis zum 7. August 2023 unterzeichnet – das entspricht einem Fünftel aller kommunalen Oberhäupter im Freistaat. Gestartet wurde der Appell Anfang Mai 2023. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner sehen die Windkraft nicht nur als unverzichtbare Quelle für saubere Energie, sondern auch als Motor für regionale Wertschöpfung. Sie hoffen auf eine starke Infrastruktur und neue Arbeitsplätze durch die Energiewende.
„Ich beteilige mich am Bürgermeisterappell, weil ich es sehr wichtig finde, dass Energie vor Ort und dezentral erzeugt wird“, sagt Iris Harms, Bürgermeisterin der Gemeinde Kühlental und Mitinitiatorin des Appels. Energie werde immer gebraucht, und was vor Ort produziert werde, bringe die Wertschöpfung in die Gemeinden.“
„Der Wind schickt keine Rechnung“
Auch Renate Deniffel hat die Initiative mitgestaltet. „Als Bürgermeisterin vom Energiedorf Wildpoldsried beteilige ich mich gerne am Appell, weil sich bei uns seit vielen Jahre gezeigt hat: Ökonomie und Ökologie zusammen mit Bürgerbeteiligung zu denken, schafft Akzeptanz und ist die Basis zum Erfolg“, begründet ihre Unterstützung. „Der Wind schickt keine Rechnung. Wir können die Energie hier vor Ort erzeugen, sie verbrauchen und bestenfalls auch speichern. Gemeinsam mit der bayerischen Staatsregierung können wir in unseren Kommunen viel bewegen und das gesetzte Ziel der Klimaneutralität im Freistaat bis 2040 erreichen“, sagt Deniffel.
Altbürgermeister und Mitinitiator des Appells Helmut Krämer aus Markt Heiligenstadt in Oberfranken freut sich über die hohe Zahl der Unterschriften. „Dass so viele Bürgermeister unterschrieben haben ist ein starkes Signal dafür, dass wir Kommunalpolitiker bereit sind, die Energiewende umzusetzen. Dazu brauchen wir die politische Unterstützung der Staatsregierung, der Regierungspräsidenten und vor allem die Unterstützung der Landräte vor Ort.
Zum vollständigen Appell geht es hier.
In Bayern sorgt die Windenergie für starke politische Kontroversen. Im vorigen Herbst lockerte der Landtag die 10-H-Regel, sodass Windkraftanlagen nun in bestimmten Gebieten auch näher an Wohnbebauung entstehen dürfen. Im vorigen Winter hatte Söder zugesagt, in Bayern „alle Arten von Heimatenergien“ auszubauen, auch die Windkraft. Bayerns Energiewirtschaft wies vor Kurzem darauf hin, dass Netzausbau und Erneuerbare Energien unumgänglich seien und Kernkraft kein Ersatz sein könne.
10.08.2023 | Quelle: Initiative Erfolgreich Erneuerbare Bayern | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH