Bürger-Windpark bringt Geld für die Feuerwehr

Windenergieanlage im Windpark Laubendorf vor SonnenuntergangFoto: Heinz Wraneschitz
Der Bürgerwindpark Langenzenner im Ortsteil Laubendorf (Landkreis Fürth) nutzt die deutlich erhöhten Einnahmen aus seinen sechs Windkraftanlagen, um freiwillig Einrichtungen in der Gemeinde zu unterstützen.

So bekam die Freiwillige Feuerwehr FFW Laubendorf mit 10.000 Euro nun die „größte Einzelspende der Vereinsgeschichte”. Die soll laut FFW-Vorstand Jochen Hollweck der neu gegründeten Jugendfeuerwehr zugutekommen. Das haben die 241 Gesellschafter des Bürger-Windpark aus Langenzenn und Umgebung genau so entschieden. Ebenso wollen sie aus den Einnahmen des Jahres 2022 5.000 Euro an die Bürgerstiftung Langenzenn spenden.

Und auch Kommunen rund um Windkraftanlagen können von deren Erträgen profitieren. So werden sich die Stadt Langenzenn, der Markt Emskirchen und die Gemeinde Hagenbüchach (beide im Nachbarlandkreis Neustadt/Aisch-Bad Winds­heim) jene 62.000 Euro teilen, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz als „freiwillige Kommunalabgabe“ erlaubt. Nicht zu vergessen: Langenzenn als Standortgemeinde des Windparks gehen 300.000 Euro an Gewerbesteuer zu. Wegen der sehr hohen Börsenstrompreise im Jahre 2022 konnte auch der Laubendorfer Windpark mehr Einnahmen generieren als in den Prognosen vorgesehen.

Bürger-Windpark drohte an 10-H zu scheitern

Dabei wäre es beinahe nicht zu dessen Inbetriebnahme gekommen. Als schon Fundamente gegossen, Bauteile für Türme und Gondeln geliefert worden waren, erließ Bayerns Landesregierung 2014 die sogenannte 10H-Verordnung. Danach sollten Windenergieanlagen nur noch errichtet werden dürfen, wenn sie den zehnfachen Abstand ihrer Höhe zu Wohngebieten einhalten. Das hätte den Windpark in Laubendorf verhindert. Doch irgendwann wurde in München beschlossen, bereits im Bau befindliche Windparks dürften noch errichtet werden. Davon profitierte die Bürgerwindenergie Langenzenn. In der Zwischenzeit wurde sogar ein weiteres Windkraftwerk dazugebaut.

Nun aber scheint auch in Bayern die starre Anwendung von 10H zu kippen: „Bundesminister Robert Habeck hat der Staatsregierung den Zahn gezogen. In bestehenden Windvorrang- und Vorbehaltsgebieten gilt schon jetzt kein 10H mehr“, erklärt Erich Wust von der Wust – Wind und Sonne GmbH & Co. KG. Der Projektentwickler aus dem wenige Kilometer entfernten Markt Erlbach hat den Langenzenner Windpark umgesetzt, wie auch einige andere Ökostrom-Kraftwerke in der Gegend.

Für ganz Mittelfranken mit seinen Planungsregionen 7 und 8 rechnet Wust außerdem damit, „dass die Planungsverbände in Ansbach im Laufe des Jahres das 1,8-Prozent-Ziel abschließen“, sie also knapp 2 Prozent der Fläche im Bezirk als Windgebiete ausweisen. „Das passiert im Einklang mit den Kommunen“, wie er ausdrücklich betont.

13.8.2023 | Autor: Heinz Wraneschitz
© Solarthemen Media GmbH

Titelbild der Zeitschrift Energiekommune 7/23

Dieser Artikel ist original in der Ausgabe 7/2023 der Zeitschrift Energiekommune erschienen. Energiekommune ist der Infodienst für die lokale Energiewende. Er erscheint monatlich. Bestellen Sie jetzt ein kostenloses Probeabonnement mit drei aktuellen Ausgaben!

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