Analyse: Nur jede dritte Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel

Frafik zeigt, dass der Anteil konventioneller und damit klimaschädlicher Kältemittel in Wärmepumpen bei 60 Prozent liegt.Garfik: EUPD Research
Noch viel zu hoch: klimaschädliche Kältemitel dominieren den Wärmepumpenmarkt.
Nur langsam kommt der Einsatz von natürlichen Kältemitteln wie Propan in Wärmepumpen voran. Dabei belasten konventionelle Kältemittel Klima und Umwelt.

Nur jede dritte neue Wärmepumpe in Deutschland arbeitet mit einem natürlichen Kältemittel. Das zeigt eine Branchenumfrage von EUPD Research im Rahmen ihres Wärmepumpenmonitors 2023. Angesichts der steigenden Kritik an der Verwendung konventioneller Kältemittel in Wärmepumpen und deren Umweltauswirkungen gewinne der Einsatz neuer Kältemittel an Bedeutung. Immer mehr Hersteller böten Produkte an, die auf natürlichen Kältemitteln wie Propan (R-290) basieren, so EUPD.

Von den 2022 neu installierten Wärmepumpen setzten aber immer noch 60 Prozent konventionelle oder Übergangskältemitteln ein. Aktuelle und zukünftige Vorschriften der EU-weiten F-Gase-Verordnung werden die Verwendung von Kältemitteln mit niedrigem Global Warming Potential (GWP) in Wärmepumpen fordern und indirekt fördern, so die Analysten. Seit 2015 habe diese Verordnung das Ziel, die Emissionen fluorierter Treibhausgase in der EU zu reduzieren. Im März 2023 wurde über eine Novellierung der F-Gas-Verordnung abgestimmt, welche mit Zustimmung des EU-Rats bestenfalls noch 2023 in Kraft treten soll. Die vorgeschlagenen Änderungen umfassen einen ehrgeizigeren Phase-down und weitere Einschränkungen bei der Nutzung von Kältemitteln. Das zeigt, dass der Einsatz natürlicher Kältemittel zunehmend unausweichlich wird.

Das Unternehmen verweist auch darauf, dass Hersteller bereits Maßnahmen ergriffen haben, um ihr Sortiment an Wärmepumpen mit umweltfreundlichen Kältemitteln zu erweitern. Markus Hoehner, CEO von EUPD Research: „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Branche auf einem positiven Weg in Richtung umweltfreundlicherer Wärme bewegt, aber auch weiter bewegen muss. Zusätzlich muss die Industrie intensiv daran arbeiten, mögliche Risiken im Einsatz natürlicher Kältemittel bei Bestandsbauten und Neubauten zu bewältigen. Die technologische Weiterentwicklung bleibt dabei unerlässlich, um reibungslose Betriebsabläufe sicherzustellen.“

EUPD hatte für Studie 351 Installateursbetriebe befragt, die im Bereich Luft-Wasser-Wärmepumpen tätig sind.

16.08.2023 | Quelle: EUPD | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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