Baden-Württemberg fördert vier weitere kommunale Wärmenetze

Zu sehen sind Blumen vor einer Solarthermie-Freiflächenanlage. Die Leipziger Stadtwerke planen eine solche für 2022.Foto: Solites
Symbolbild: die Solarthermie (hier mit Vakuumkollektoren) soll in Freiburg und Villingen-Schwenningen künftig Energie für neue Wärmenetze liefern.
Die Städte Freiburg, Villingen-Schwenningen sowie Erbach realisieren mit Förderung insgesamt vier Wärmenetze. In zweien kommt die Solarthermie zum Einsatz.

In Baden-Württemberg erhalten weitere vier kommunale Wärmenetze eine Förderung. Wie das Umweltministerium in Stuttgart mitteilte, gibt es dafür eine Unterstützung von insgesamt 1,1 Millionen Euro. „Wärmenetze sind ein wichtiger Baustein für die Wärmewende. Deshalb fördern wir seit 2016 mit einem eigenen Förder­programm Investitionen in energieeffiziente Wärmenetze“, sagte Energieministe­rin Thekla Walker. Seitdem seien über 20 Millionen Euro an Fördermitteln ausgezahlt worden.

Solarthermie für Freiburg

Mit 300.000 Euro fördert das Umweltministerium den Bau eines neuen Wärme­netzes in Freiburg im Breisgau. Im Neubaugebiet Kleineschholz geht es um den Bau von Leitun­gen mit einer Länge von 1.507 Metern und 15 Übergabestationen. An den Übergabestationen sind kleine dezentrale Wärmespeicher vorgese­hen. Das Wärmenetz werde ferner ein großes Bestandsnetz im Wärmeverbund Frei­burg ergänzen. Der Wärmebedarf stamme aus Biogas- und Erdgas-Blockheiz­kraftwerken, industrieller Abwärme und Abwasserwärme in Kombination mit Wärmepumpen, Holzhackschnitzelkessel und Solarthermie. Zwei Boni für eine niedrige Rücklauftemperatur und für die Nutzung industrieller Abwärme sind in der Förderung enthalten.

Bidirektionaler Betrieb in Villingen-Schwenningen

Den Bau eines Nahwärmenetzes für das innerstädtische Quartier „Oberer Brühl“ in der Stadt Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) unterstützt das Land mit 300.000 Euro. Auf dem ehemaligen Gelände der französischen Kaserne „Mangin“ im Stadtteil Villingen soll ein Wärmenetz mit einer Länge von 1.125 Metern entstehen. Diese soll Wohngebäude, Verwaltungsgebäude und soziale sowie kulturelle Einrichtungen mit Wärme versorgen. Geplant ist ein kaltes Nahwärmenetz, das durch oberflächennahe Geothermie über ein zentrales Erdwärmesondenfeld und thermische Solarenergie, generiert durch Solar-Luft-Absorber, gespeist werden soll. Dezentrale Wärmepumpen in den an­geschlossenen Gebäuden sollen zudem das Energieniveau anheben. Ferner ist ein bidirektionaler Betrieb von gleichzeitigem Heizen und Kühlen möglich. Kundin­nen und Kunden des Wärmenetzes können so auch thermische Energie in das Netz einspeisen. Für die niedrige Rücklauftemperatur und für die Nutzung von Solarthermie erhält das Wärmenetz zwei Boni, die in der Fördersumme bereits enthalten sind.

Die Erweiterung des Wärmenetzes in der Stadt Erbach im Alb-Donau-Kreis erhält eine Förderung von 250.000 Euro. Im Ortsteil Delmensingen soll ein Wärme­netz mit einer Trassenlänge von 2.140 Metern die Wärme für 20 private Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie kommunale Einrichtungen bereitstellen. Die Wärme stammt aus einem bereits vorhandenen Biogas-Blockheizkraftwerk. Ein Bonus für niedrige Rücklauftemperatur ist in der Förderung des Landes erhalten.

Das Vorhaben, in der Stadt Erbach ein weiteres Wärmenetz zu erweitern, bezu­schusst das Umweltministerium mit 250.000 Euro. Im Gewerbegebiet der Stadt sollen zukünftig zunächst rund neun gewerbliche und ein privates Gebäude über eine Leitung mit einer Trassenlänge von 1.000 Metern an ein Wärmenetz ange­schlossen werden. Die Wärme stellt ein Biogas-Blockheizkraftwerk bereit, das durch zwei neue Holzhackschnitzelkessel ergänzt werden soll. In der Förderung ist ein Bonus für niedrige Rücklauftemperaturen enthalten.

18.8.2023 | Quelle: Energie- und Umweltministerium BW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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