Deutsche PV-Unternehmen planen fünf Gigawatt Solarproduktion

Fabrik mit vollautomatischem Handling von Solarmodulen.Foto: IM Imagery / stock.adobe.com
In Deutschland will der heimische PV-Mittelstand wieder eine große integrierte PV-Fertigung aufbauen.
Sie planen den Aufbau einer integrierten Solarproduktion im Osten Deutschlands mit 5 GW Leistung: Heckert Solar, Wattkraft Systems und Interfloat. Dazu bewerben sie sich für ein Leuchtturmprojekt des BMWK und planen ein Investment von 2 Milliarden Euro.

Drei Unternehmen der deutschen PV-Branche planen in Ostdeutschland den Aufbau einer Solarproduktion mit einer Leistung von fünf Gigawatt. Das teilte die beteiligte Heckert Solar GmbH mit. Bei den beiden anderen Akteuren handelt es sich um die Wattkraft Systems GmbH & Co. KG und die Interfloat Corporation. Sie wollen sich nun für den Wiederaufbau einer integrierten Wertschöpfungskette für eine konkurrenzfähige und nachhaltige Solarmodulproduktion in Deutschland/Europa zusammenschließen. Sie wollen eine vertikal integrierte Produktion vom Silizium bis zum PV-Modul aufbauen. Eine gemeinsame Projektskizze im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens zum „Leuchtturmprojekt“ des BMWK sei bereits eingereicht. Das Konsortium plant ein Investment von rund zwei Milliarden Euro für einen Zeitraum von 24 Monaten.

5 GW Zellen und Wafer in Frankfurt/Oder

Im thüringischen Langenwetzendorf ist der Ausbau einer bereits vorhandenen Produktionshalle sowie die Erweiterung um eine zusätzliche Halle geplant. Damit wollen die Partner eine Kapazitätssteigerung der Modulfertigung auf 2,8 GW/Jahr erreichen. Am Standort Frankfurt (Oder) ist die Modifizierung von Bestandsgebäuden für eine Zellproduktion und einer Polysiliziumfertigung inklusive Waferproduktion jeweils im Umfang von 5,0 GW/Jahr avisiert. In Brandenburg wird das weltweit erste antimonfreie, eisenarme, texturierte Solarglas für die kombinierte Wertschöpfungskette gefertigt.

Auch der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger produziert in Ostdeutschland, hatte aber angekündigt, die Fertigung künftig schwerpunktmäßig in den USA zu betreiben.

Das Ziel der drei Konsortium-Partner ist es, mindestens 90 % der Wertschöpfung in Deutschland abzudecken um damit zum einen mehr Einfluss auf die Modul- und Zellentwicklung sowie vor allem eine größere Unabhängigkeit von globalen Anbietern zu erreichen. Nur so werde es möglich sein, in Deutschland und auch in Europa eine resiliente und und diversifizierte Modulproduktion zu schaffen. Das Ergebnis des Leuchtturmprojektes werde die Markteinführung eines PV-Moduls der Oberklasse im Glas-Glas Design mit 24% Wirkungsgrad auf der Grundlage neuartiger Zelltechnologien sein. Ein Produkt welches dann einen CO2-Fussabdruck unterhalb der geforderten 18g/kWh nachhaltig gewährleisten kann, die höchsten ESG-Standards einhält und dabei sowohl konstant hochwertige Qualität bietet als auch vergleichbar geringe Produktionskosten ermöglicht.

18.8.2023 | Quelle: Heckert Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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