Solarcamp in Berlin schult 15 Photovoltaik-Hilfskräfte und wirbt für Ausbildung

Mehrere junge Menschen stehen im Kreis in einem Raum mit technischen Geräten - Schulung für Photovoltaik-Hilfskräfte.Foto: ProjectTogether / Leander von Thien
Konzentration ist angesagt: In einer Woche lernen die Teilnehmenden das Wichtigste über die PV-Montage.
Eine Initiative von Fridays for Future, Zolar und ProjectTogether schult in Berlin 15 junge Menschen in der Installation von Photovoltaik-Anlagen - und will zugleich für eine Ausbildung begeistern.

Unter den Teilnehmenden seien Berufsneulinge ebenso wie Quereinsteiger, heißt es in der Pressemitteilung. Das einwöchige „Solarcamp“ soll nicht nur konkret Hilfskräfte für die Photovoltaik qualifizieren, sondern auch junge Menschen für das Handwerk interessieren. Ziel des Camps sei es, den unterschiedlichen Teilnehmenden innerhalb einer Woche die Attraktivität des Handwerksberufs zu zeigen, seine Relevanz für die Gesellschaft und das Klima zu stärken, sowie gleichzeitig einen ersten Schritt in Richtung fundierte Ausbildung zu gehen.

Die Teilnahme ist kostenlos, zum Abschluss des Kurses gibt es ein Zertifikat. Die Teilnehmenden waren über Fridays for Future angesprochen worden. Dabei habe es um den Faktor zehn mehr Interessierte gegeben, als Plätze zur Verfügung standen. Daher solle es auf jeden Fall Folgeveranstaltungen geben, auch wenn bisher keine Termine feststünden, heißt es von Zolar.

Auf dem Lehrplan des Solarcamp stand zum Beispiel Theorie zum Thema Baustelleneinrichtung, dem Aufbau einer PV-Anlage, Wirtschaftlichkeitsfaktoren und technischen Innovationen. Praktisch üben konnten die Teilnehmenden die Installation einer Solaranlage und die Gerüstabsicherung. Außerdem gab es einen „Flachdach-Parcours“.

Für einen nennenswerten Teil der Montagearbeiten werden auch in Photovoltaik-Fachbetrieben oft angelernte Hilfskräfte eingesetzt. Für die Anschlussarbeiten geht an Fachkräften mit umfassender Ausbildung allerdings kein Weg vorbei. Daher nutzten die Initiatoren die Veranstaltung auch, um für Handwerksberufe zu werben. Diesen Part übernahm der regionale Handwerkspartner Solaro PV. „Seit meinem Wechsel vom Büro ins Handwerk und meiner Tätigkeit als Photovoltaik-Unternehmer fühlt sich die Arbeit gemeinsam mit meinem Team einfach richtig gut an. Ich bin endlich angekommen. Dass wir zudem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist ein absoluter Bonus“, sagt Florian Scholz von Solaro PV.

Politik soll Anreize für „gute und gerechte grüne Jobs“ setzen

Linus Dolder von Fridays for Future sagt: „Die Bereitschaft junger Menschen, die Energiewende selbst mit anzupacken und sich dabei auch die Hände schmutzig zu machen, ist unglaublich hoch.“ Auf diese Bereitschaft brauche es eine politische Antwort in Form einer Ausbildungsoffensive sowie von politischen Rahmenbedingungen und Anreizen für gute und gerechte grüne Jobs.

Zolar-Geschäftsführerin Sarah Müller kennt das Problem von den gut 700 Handwerkspartnern ihres Unternehmens. Sie hofft, dass auch andere Unternehmen versuchen, junge Menschen durch Solarcamps für eine handwerkliche Ausbildung zu begeistern. Auch

Eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigt, dass allein für den Ausbau der Solar- und Windenergie in Deutschland aktuell 216.000 Fachkräfte fehlen. Dabei geht es allerdings nicht ausschließlich um Handwerksberufe.

24.08.2023 | Quelle: Zolar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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