Fraunhofer ISE unterstützt Aufbau einer TOPCon-Photovoltaik-Fertigung in Frankreich

Im Bild das Produktionslabor des Fraunhofer ISE, in dem Forscher:innen Produktionsprozesse für TOPCon-Solarzellen entwickeln und optimieren.Foto: Fraunhofer ISE / Dirk Mahler
Im Produktionslabor des Fraunhofer ISE entwickeln und optimieren Forscher:innen Produktionsprozesse für kristalline Silizium-Solarzellen.
Das deutsche Forschungsinstitut Fraunhofer ISE hat eine strategische Kooperationsvereinbarung mit dem Unternehmen Holo Solis abgeschlossen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, kostengünstige und effiziente PV-Module in Europa zu bauen, die auf TOPCon-Solarzellen basieren.

Holo Solis SAS, ein 2022 von EIT Innoenergy, Idec Group und TSE gegründetes Unternehmen, plant den Aufbau einer Produktionslinie für TOPCon-Solarzellen und Photovoltaik-Module in der Nähe der deutsch-französischen Grenze im Bezirk Sarreguemines. Die Fertigung soll im Jahr 2025 starten und bei voller Auslastung eine Produktionskapazität von fünf Gigawatt pro Jahr haben. Auf der Grundlage einer in diesem Sommer unterzeichneten strategischen Kooperationsvereinbarung wird das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Holo Solis bei der Technologieauswahl und Fabrikplanung in der konzeptionellen Design- und Bauphase unterstützen.

„Der Ansatz von Holo Solis, eine PV-Produktionslinie von der Solarzelle bis zum PV-Modul aufzubauen und gleichzeitig die Technologie weiterzuentwickeln, hat uns von Anfang an überzeugt“, sagt Jochen Rentsch, Leiter der Abteilung Technologietransfer im Bereich Photovoltaik des Fraunhofer ISE. Er geht davon aus, dass sich das junge Unternehmen zu einem bedeutenden europäischen Hersteller von PV-Komponenten entwickeln kann.

Ziel der Zusammenarbeit von Holo Solis und Fraunhofer ISE ist es, kostengünstige und effiziente PV-Module in Europa zu bauen, die auf TOPCon-Solarzellen basieren. Die Produktion will das Unternehmen ab 2025 nach und nach auf 10 Millionen Photovoltaik-Module pro Jahr hochfahren. Dabei will man Produkte für den privaten und gewerblichen PV-Markt fertigen. Zudem sind Nachhaltigkeit im Sinne einer kohlenstoffdioxid-armen Produktion, einer hohen Recyclingfähigkeit der Produkte und hoher sozialer Standards ein integraler Bestandteil des Fabrikkonzepts. Daher werden Holo Solis und das Fraunhofer ISE nicht nur die neue europäische Produktionskapazität aufbauen, sondern auch eng in der Forschung und Innovation für eine nachhaltige Solarzellen- und Modulproduktion zusammenarbeiten.

Fraunhofer ISE an Entwicklung der TOPCon-Solarzellen beteiligt

„Das Team des Fraunhofer ISE verfügt über eine in Europa einmalige Expertise in der N-Typ TOPCon-Technologie, da es an deren Erfindung beteiligt war“, sagt Jan Jacob Boom-Wichers, Präsident und CEO von Holo Solis. Dabei will er die kostengünstigste und hochwertigste PV-Fertigung Europas im Gigawatt-Maßstab aufbauen.

„Dieses Projekt wird einen wesentlichen Beitrag zu dem Ziel von 30 Gigawatt pro Jahr bis 2025 leisten, das sich die European Solar PV Industry Alliance ESIA gesetzt hat“, sagt Ralf Preu, Leiter des Bereichs Photovoltaik am Fraunhofer ISE. „Die Wiederherstellung einer nachhaltigen PV-Produktion in der EU ist eine unserer strategischen Prioritäten. Eine integrierte, großvolumige Modulproduktion ist ein entscheidender Schritt auf diesem Weg und trägt zur Energiesouveränität der Europäischen Union bei.“

Das Fraunhofer ISE berät auch das indische Unternehmen Emmvee beim Aufbau einer TOPCon-Fertigungslinie.

31.8.2023 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen