Messe Power2Drive rückt Parkplatz-PV in Pole Position

Passanten auf einer Messe mit Automobilständen und Photovoltaik.Foto: SolarPromotion
Auf der kommenden Power2Drive soll die Parkplatz-PV ins Zentrum rücken.
Auf der kommenden Messe der Power2Drive in München soll 2024 die Parkplatz-PV eine zentrale Rolle spielen. Diese Option bietet laut Veranstalter große Chancen.

Auf der nächsten Veranstaltung der Power2Drive wird die Parkplatz-PV im Blickpunkt stehen. Das kündigte die Messe für 2024 an. In einer Mitteilung stellt sie die Vorteile der Photovoltaik für Parkplätze vor. Neben der sauberen Stromgewinnung und der Doppelnutzung versiegelter Flächen, profitierten Parkplatz-Betreiber dabei von weiteren Aspekten. So können sie nicht nur ihr Gebäude mit Strom versorgen, sondern auch überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einspeisen oder an Dritte weitergeben.

Mit der zunehmenden Anzahl an E-Fahrzeugen werden Parkplätze heute zudem immer häufiger mit Ladesäulen und Wallboxen ausgestattet. Der Solarstrom von PV-Parkplatzanlagen kann dann direkt für das Laden von E-Fahrzeugen Verwendung finden. Durch die Kombination aus PV-Überdachung und E-Mobilität können Parkplätze zusätzlich zu solaren Mobilitätshubs werden, die Dienstleistungen anbieten können. Dies seien beispielsweise das Angebot von High Power Charging (HPC) oder von Getränke- und Snack-Automaten. Betreibern eröffnet sich dadurch ein Raum für neue Geschäftsmodelle.

Staaten beschließen PV-Pflicht

In Frankreich sei ferner am 1. Juli 2023 ein Gesetz in Kraft getreten, das vorsieht, Parkplätze mit mehr als 80 Stellplätzen mindestens zur Hälfte mit PV-Modulen zu überdachen. Nach Angaben der französischen Regierung könnten die PV-Parkplätze rund 9 bis 11 Gigawatt an Stromleistung erzeugen, etwa so viel wie zehn Kernkraftwerke. Eine ähnliche PV-Pflicht gibt es auch in Deutschland. So müssen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und ab November 2023 auch in Hessen neue Parkplätze mit Solarpaneelen versehen werden. Die Mindestanzahl an Stellplätzen variiert zwischen 35 und 100 Stellplätzen.

Während diese Regelung in Deutschland ausschließlich bei der Errichtung von neuen Parkplätzen greift, bezieht sich die französische Vorschrift auf bestehende als auch neue Parkplätze. Würde die deutsche PV-Pflicht auch für Bestandsparkplätze gelten, könnte knapp ein Viertel der 215 GW installierten PV-Leistung, die die Bundesregierung für 2030 anstrebt, aus Parkplatz-PV kommen. Zu diesem Schluss komme eine Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE.

Größte PV-Parkplatz Deutschlands derzeit in Kippenheim im Bau

Derzeit entsteht auf dem Gelände des Automobillogistik-Unternehmens Mosolf in Kippenheim bei Lahr (Baden-Württemberg) eine 20 Hektar große PV-Anlage auf einem Parkplatz. Damit wäre die Anlage die größte dieser Art im gesamten deutschsprachigen Raum. Nach der Fertigstellung soll diese rund 25 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren, also 25.000.000 Kilowattstunden. Nach der Inbetriebnahme 2024 soll dadurch unter anderem der Europa-Park in Rust in der Sommersaison komplett mit Solarstrom versorgt werden. Das Investitionsvolumen liegt dabei bei rund 30 Millionen Euro.

Die weltweit größte Parkplatz-PV-Anlage befindet sich in Biddinghuizen in den Niederlanden. Der 35-MW-Solarcarport mit rund 90.000 Solarpanels überdacht 15.000 Parkplätze eines Veranstaltungsgeländes, auf dem jährlich mehrere große Musikfestivals stattfinden.

12.9.2023 | Quelle: Power2Drive | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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