Photovoltaik: Rekordzubau in Baden-Württemberg im 1.Hj 2023

Diagramm zeigt, welche Regionen in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2023 die höchsten PV-Zubauraten hatten.Grafik: PV-Netzwerk
Rekord für das Ländle: noch nie hat das Bundesland so viel PV zugebaut wie im ersten Halbjahr 2023. Vor allem im Osten boomt die Technologie.

Im ersten Halbjahr 2023 hat das Bundesland Baden-Württemberg so viel Photovoltaik zugebaut wie noch nie im Vergleichszeitraum. Das berichten die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) und das Solar Cluster Baden-Württemberg. Demnach kamen in den ersten sechs Monaten Solarstromanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 854 Megawatt neu dazu. Das ist noch einmal mehr als der Solarcluster im Juli gemeldet hatte. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2022 lag der Zubau bei 811 Megawatt. Den Großteil des diesjährigen Anstiegs machen Gebäude-Solaranlagen mit 748 Megawatt installierter Leistung aus. Rund 13 Prozent belaufen sich auf neu errichtete Freiflächenanlagen.

Die Zahlen zeigen: Es geht in die richtige Richtung. Im besten Fall verdoppelt sich der Zubau 2023 noch im Vergleich zu 2022. Das wäre ein wichtiger Schritt“, freut sich Tina Schmidt vom Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg.

Im Vergleich zum Vorjahr wuchs in Baden-Württemberg vor allem die neu installierte Leistung bei Photovoltaik-Anlagen an und auf Gebäuden. Dazu zählen beispielsweise Aufdachanlagen, Fassaden-Photovoltaik und Stecker-Solargeräte. Lag die neu hinzugekommene Leistung im ersten Halbjahr 2022 noch bei 331 Megawatt, betrug sie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres schon 748 Megawatt. Das entspricht einem Anstieg um 125 Prozent.

Auch bei Freiflächenanlagen hat sich der Zubau mehr als verdoppelt. Zu bestehenden Anlagen kam im ersten Halbjahr 2023 eine installierte Leistung von 107 Megawatt hinzu. Im gleichen Zeitraum 2022 lag die Leistung aller neuen Freiflächen-Solarstromanlagen bei 52 Megawatt.

Viel PV im Osten

Geographisch betrachtet schneidet der Osten des Landes besonders gut ab. Im Vergleich der zwölf Regionen liegt Donau-Iller im Süd-Osten mit 106 Watt Zubau pro Kopf vorn. Wie im vergangenen Jahr führt die Region damit die Photovoltaik-Liga Baden-Württemberg bei Gebäudeanlagen an. Auf Rang zwei folgt Heilbronn-Franken mit 100 Watt pro Kopf. Platz drei belegt die Region Bodensee-Oberschwaben mit einer Pro-Kopf-Leistung von 89 Watt. Schwarzwald-Baar-Heuberg (83 Watt/Kopf) liegt vor Ostwürttemberg (75 Watt/Kopf) auf Rang vier. Die Region Hochrhein-Bodensee reiht sich in der Mitte ein, mit 74 Watt pro Kopf.

Auf den hinteren Rängen liegen der Mittlere Oberrhein mit 55 Watt pro Kopf (Platz zehn) und Rhein-Neckar mit 53 Watt pro Kopf (Platz elf). Schlusslicht ist die Region Stuttgart mit 45 Watt pro Kopf. Metropolen haben es klassischerweise schwerer als ländlich geprägte Regionen, beim Pro-Kopf-Zubau von Solaranlagen mitzuhalten. Das liegt an der hohen Siedlungsdichte.

Bei den Freiflächenanlagen zeigt sich ein ähnliches Bild, hier dient die verfügbare Bodenfläche der Region als Bezugsgröße. Die Unterschiede im Ranking sind jedoch deutlicher als bei Gebäudeanlagen: Die Region Donau-Iller liegt auch hier auf Rang eins – mit 179 Watt pro Hektar. Das übersteigt den Wert des Zweitplatzierten, Schwarzwald-Baar-Heuberg (46 Watt/Hektar), um mehr als das Dreifache.

Biberach an der Spitze der PV-Liga

Die Ränge drei bis fünf belegen die Regionen Nordschwarzwald (43 Watt/Hektar), Rhein-Neckar (40 Watt/Hektar) und Heilbronn-Franken (35 Watt/Hektar). Danach sinkt der Ausbau von Freiflächenanlagen drastisch auf rund neun Watt pro Hektar in Ostwürttemberg und Bodensee-Oberschwaben sowie 3 Watt pro Hektar im Südlichen Oberrhein. Auf den Plätzen neun und zehn folgen die Region Stuttgart und Hochrhein-Bodensee mit weniger als einem Watt pro Hektar. In den Regionen Mittlerer Oberrhein und Neckar-Alb kam in diesem Jahr bislang kein Solarpark neu hinzu.

Die Photovoltaik-Liga zeigt auch den Photovoltaik-Zubau in den Landkreisen Baden-Württembergs. Bei Gebäudeanlagen liegen 2023 bislang Biberach, Hohenlohe und Main-Tauber vorn. Der Landkreis Alb-Donau tut sich bei Freiflächenanlagen hervor – mit starken 381 Watt pro Hektar. Es folgen Enz und Neckar-Odenwald auf den Plätzen zwei und drei.

Die Daten basieren auf dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, aufbereitet vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert das Photovoltaik-Netzwerk.

12.9.2023 | Quelle: Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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