BSW: Solar-Wallbox-Förderung soll spätere Anschaffung von E-Auto erlauben

Grafik zeigt E-Auto mit Wallbox und Solar-Anlage auf dem Dach.Grafik: 4th Life Photography /stock.adobe.com
Bei der neuen Förderung für Wallboxen ist die Solaranlage Pflicht - dafür gibt es eine hohe Fördersumme.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) begrüßt die neue Wallbox-Förderung des Bundesverkehrsministerium, sieht aber in „wichtigen Details“ einen Bedarf für Änderungen.

Am morgigen Dienstag, den 26. September, startet das neue Förderprogramm für die Kombination von Wallbox, Photovoltaik-Anlage und Batterie. Angesichts der Förderhöhe von bis zu 10.200 Euro (bei Anschaffungskosten für Wallbox, Solar-Anlage und Batterien von in Summe rund 23.000 Euro) und des Gesamtbudgets von 500 Millionen Euro wird die Förderung allerdings nur für rund 50.000 Wallboxen reichen, sodass eine schnelle Antragsstellung ratsam scheint.

Die erste vom BSW gewünschte Änderungen bezieht sich auf den Anschaffungszeitpunkt eines E-Autos. Die Förderung kann derzeit nur beantragt werden, wenn bereits ein E-Auto vorhanden ist. Der Solarverband plädiert dafür, die Reihenfolge umzudrehen. Es sollte demnach möglich sein, den Nachweis erst nach der Förderzusage einzureichen. Damit will der Verband diejenigen erreichen, die eine Entscheidung über den Kauf des E-Autos von der Zusage der Förderung abhängig machen.

Solar-Speicher soll am Strommarkt teilnehmen dürfen

Des Weiteren bemängelt der Branchenverband, dass Heimspeicher im Rahmen der Förderung nur mit Grünstrom beladen werden dürfen. Das schränke die Möglichkeit ein, Speicher zusätzlich zur Zwischenspeicherung des selbst erzeugten Solarstroms auch netzdienlich zu nutzen. „Speichern zu verbieten, im Winter an einem virtuellen Kraftwerk teilzunehmen, ist in etwa so, als würde man Autofahrern untersagen, mit einem Navi zu fahren“, findet BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Weiterhin plädiert Körnig dafür, „Fachkreise“ – womit wohl insbesondere der BSW gemeint ist – bei dem Konzeption von Förderprogrammen früher einzubinden. Zudem sollten laut BSW auch Mietkonzepte für PV-Anlagen ausdrücklich mit gefördert werden.

Der Bundesverband Solarwirtschaft bewirbt die Kombination von Solaranlage, Wallbox und Speicher schon lange. Er sieht ein großes Interesse bei den Hausbesitzer:innen. Laut einer im Frühsommer im BSW-Auftrag unter Immobilienbesitzer:innen durchgeführten YouGov-Repräsentativbefragung wollten sich zwei Drittel der Immobilieneigentümer:innen in Deutschland eine Solarstromanlage anschaffen. Jede:r sechste plante demnach die Anschaffung bereits bis zum nächsten Frühjahr. Bei der Installation von Solarstromanlagen auf Eigenheimen zählen Solarbatterien inzwischen zum Standard (78 %). Immer häufiger wird die Solaranlage laut Umfrage auch mit einer Wallbox zum Laden von E-Autos kombiniert (48 %).

Eine 70 m2 große Solarstromanlage mit einer Nennleistung von 13 kW produziert nach BSW-Angaben im Jahr bilanziell so viel Strom wie ein vierköpfiger Haushalt verbraucht – einschließlich E-Auto und Heizen mit einer Wärmepumpe. Dabei legt der Verband ein „durchschnittlich gedämmtes“ Einfamilienhaus und 20.000 km Fahrt mit dem E-Auto zugrunde.

25.9.2023 | Quelle: BSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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