Chaos im Solarmarkt: Enpal fordert Beendigung der KfW-Solarförderung 442

Im Bild eine Hand, die auf das Wort Förderung zeigt, als Symbol für die KfW-Solarförderung 442.Foto: Duncan Andison /stock.adobe.com
Die Förderrichtlinie der Solar-Wallbox-Förderung macht laut Enpal die intelligente Vernetzung unmöglich.
Im kommenden Jahr soll die KfW-Solarförderung 442 in eine zweite Runde gehen. Photovoltaik-Anbieter Enpal warnt vor der Wiederauflage. Denn Kaufzurückhaltung, Enttäuschung bei Kunden und Mitnahmeeffekte führen zu Chaos im Solarmarkt.

Der Photovoltaik-Anbieter Enpal spricht sich gegen die Fortführung der KfW-Solarförderung 442 für E-Autos aus. Das von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) initiierte Programm war am 26. September gestartet und die KfW hatte es bereits nach einem Tag ausgesetzt. Ohne vorherige Ankündigung hat man einen Teil der Fördersumme von insgesamt 500 Millionen Euro ins nächste Jahr verschoben. Enpal warnt davor, das Programm wie derzeit geplant fortzusetzen. Branchenvertreter:innen hatten das Förderprogramm bereits vorab kritisiert.

Schon vor dem Start sorgte die angekündigte Förderung laut Enpal für Kaufzurückhaltung, die dann auf einen Schlag nachgeholt werden sollte. Dieses Auf und Ab führte zu hohen Kosten bei den Unternehmen, zumal Mitnahmeeffekte die Wirkung des Programms konterkarieren. Förderfähig ist zudem nur, wer bereits ein E-Auto besitzt oder least. Dies führte zu erheblicher Enttäuschung bei Kunden, die sich zugleich in kürzerster Zeit ein E-Auto anschaffen müssten – jedoch ohne darauf vertrauen zu können, tatsächlich in den Genuss der Förderung zu kommen, da die KfW die Anträge weder nach sozialer Staffelung noch anderen nachvollziehbaren Kriterien berücksichtigt.

Die Förderrichtlinie der KfW-Solarförderung 442 verbietet laut Enpal zudem, den Stromspeicher aus dem Netz zu laden. Dies mache die intelligente Vernetzung unmöglich, die aber dringend erforderlich wäre, um die fluktuierende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu managen. Diese Einschätzung von Enpal ist aber nicht durch die Förderrichtlinie gedeckt. Denn diese erlaubt das laden mit Netzstrom, wenn dieses zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien geschieht. Das ist mit einem Ökostromtarif möglich.

KfW-Solarförderung 442 stiftet Chaos

„Volker Wissing hat ohne Not Chaos in der Solarbranche gestiftet”, sagt Markus Meyer, Direktor Politik und Regulierung bei Enpal. Das Programm sei unnötig und böte zudem keinen energiewirtschafltichen Nutzen, weil die Nutzer:innen die geförderten Speicher nicht im Winter nutzen dürfen. Eine Fortsetzung des Programms sollte man dringend vermeiden werden, um ein weiteres Stop and Go zu verhindern, so Meyer.

2.10.2023 | Quelle: Enpal | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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