Photovoltaik: Leonhard Weiss baut schlüsselfertige Solarstraßen

Im Bild eine der Solarstraßen von Leonhard Weiss aus der Luft gesehen.Foto: Leonhard Weiss
Leonhard Weiss bietet in Deutschland Solarstraßen von Wattway als schlüsselfertiges Gesamtpaket an. Die Solarpanels sind bis zu einer Achslast von 13 Tonnen belastbar.
Das Bauunternehmen Leonhard Weiss bietet eine neuartige Photovoltaik-Lösung an: Mit befahrbaren Solarstraßen von Wattway sind dezentrale Energiekonzepte auf vorhandener Infrastruktur möglich.

Die sogenannten Solarstraßen werden in der Regel auf die vorhandene Straßendecke geklebt und entweder als Stand-alone-Anlage mit Batteriespeicher oder mit Anschluss an das Stromnetz betrieben. Leonhard installiert als Generalunternehmer auf asphaltierten Untergründen schlüsselfertige Solarstraßen des französischen Herstellers Wattway als Gesamtpaket und erweitert damit seine Kernkompetenzen im Bereich Netzanschluss. Mehrjährige Tests und Pilotprojekte haben laut Unternehmen gezeigt, dass die PV-Module die Überfahrung mit Pkw gut überstehen. Am besten geeignet sind sie jedoch für die Anbringung an verkehrsberuhigteren Flächen oder Parkplätzen.

In rund 50 Pilotprojekten weltweit hat Leonhard Weiss diese Solartechnik inzwischen über mehrere Jahre getestet. Seit 2019 hat das Unternehmen diese auch im Vertrieb und rund 100 solche Photovoltaik-Anlagen installiert. Als erste deutsche Anlage hat Leonhard Weiss auf dem eigenen Firmenparkplatz am Standort Göppingen eine Musterstraße realisiert und im Mai 2023 in Betrieb genommen. Die 36 Solarmodule mit einer Fläche von 13 mal 3 Metern liefern eine Leistung von etwa 4,5 Kilowatt, was einer erwarteten Stromerzeugung von rund 3.017 Kilowattstunden pro Jahr entspricht.

Solarstraßen von Leonhard Weiss für die autarke, dezentrale Stromversorgung

Mit den Solarstraßen will Leonhard Weiss kommunale Einrichtungen, Gewerbetreibende oder Industrieunternehmen in der Lage versetzen, ihre Stromversorgung über das allgemeine Stromnetz hinaus zu erweitern. Die schnell verfügbaren dezentralen Lösungen empfehlen sich vor allem für die Eigennutzung – insbesondere bei fehlenden Netzanschlüssen. So kann man lokale und klimabewusste Infrastrukturen für den direkten Stromverbrauch an eigenständigen Anlagen schaffen. Gleichzeitig lassen sich mit den Photovoltaik-Sraßen bereits vorhandene Nutzflächen für die Energieerzeugung erschließen, von Fahrradwegen über Zufahrten und Parkplätze bis zu Dächern von Carports oder anderen Möglichkeiten. Das bedeutet auch: keine zusätzliche Flächenversiegelung, keine Planungsverfahren auf der grünen Wiese.

Gerade in Verbindung mit Stellplätzen für kleine Fahrzeuge wie E-Bikes, E-Roller oder E-Scooter, beispielsweise an zentralen Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, soll sich eine Ladeinfrastruktur auf der Basis von Photovoltaik-Straßen anbieten. So können Städte und Gemeinden gezielte Anreize für eine neue Mobilität setzen. Eine weitere Option ist die Stromversorgung von sicherheitsrelevanten Systemen wie Beleuchtung oder Videoüberwachung. Besonders an unzugänglichen Stellen wie Unterführungen oder schwer einsehbaren Gebäudekomplexen ist eine autarke Stromversorgung direkt an Ort und Stelle schon kostentechnisch von Vorteil. Auch automatische Schranken vor Betriebszufahrten oder überwachten Parkgelegenheiten lassen sich mit einer Wattway-Anlage betreiben. Selbst Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, zum Beispiel in Parkanlagen oder Fußgängerzonen, sind Photovoltaik-Beläge realisierbar, um dort zwischendurch digitalen Endgeräte zu laden.

Ein Ansprechpartner von Planung bis Inbetriebnahme

Als Generalunternehmer übernimmt Leonhard Weiss für seine Kunden den gesamten Ablauf, von der Beratung, der Standortanalyse zur Machbarkeit und der Ertragsrechnung über Planung und Einbau bis zur optionalen Integration in vorhandene Stromnetze, der Erstellung des Netzanschlusses und der Inbetriebnahme. Dafür kann das Unternehmen auf eine langjährige Erfahrung im Bereich Straßen- und Netzbau sowie im Aufbau von Ladeinfrastruktur zurückgreifen.

Zur Montage der Photovoltaik-Module auf einer Straße oder ähnlichen Fläche schneidet das Bauteam Schlitze für die Leitungen in den Asphalt. Auf den Untergrund kommt anschließend eine etwa 3 bis 4 Millimeter dicke Ausgleichsschicht aus einem Zwei-Komponenten-Gemisch. Darauf werden die Solarpanels geklebt und die Fugen zum Schluss mit einem Dichtstoff verfüllt. Generell kann die Lebensdauer der Solarstraßen bis zu 20 Jahre betragen, abhängig von den Umgebungsbedingungen und Belastungen. Darüber hinaus ist auch der Austausch einzelner Solarpanels möglich.

Bislang haben die Kunden von Leonhard Weiss zwei Optionen für Solarstraßen zur Auswahl. Zum einen das Wattway Pack aus drei, sechs, neun oder 12 PV-Modulen und einem Akkusystem zur Stromspeicherung. Es fungiert als Stand-alone-Lösung ohne Netzanschluss, auch Off Grid genannt. Als Alternative bietet das Bauunternehmen Wattway Plus an – eine individuell projektierte PV-Anlage, mit der Flächen über mehrere hundert bis tausend Quadratmeter realisiert werden können. Das entspricht einer Nennleistung von 1 MW oder sogar mehr.

4.10.2023 | Quelle: Leonhard Weiss | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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