Neue Studie: Wie viel Primärenergie steckt in einer Kilowattstunde Strom?
Seit 2010 untersucht das Internationale Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) aus Darmstadt im Auftrag der HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. anhand von Strukturdaten für Energie-, Stoff- und Transportsysteme die Ressourcennutzung und die Umwelteffekte der deutschen Stromerzeugung. Jetzt liegen die Ergebnisse für das Jahr 2022 vor. Für 2022 beträgt der nicht-erneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVne) für die Abgabe aus dem lokalen Stromnetz 1,34 kWhprimär/kWhel. Die Treibhausgasemissionen für eine im Durchschnitt bereitgestellte Kilowattstunde Strom weisen die Gutachter mit 439 g CO2Äq/kWhel aus.
Der KEVne gibt an, welche Menge an Primärenergie aufzuwenden ist, um eine Kilowattstunde elektrische Energie an Endkunden zu liefern. Je mehr erneuerbare Energien im Strommix integriert sind und je geringer die Umwandlungs- und Verteilungsverluste in den Kraftwerken und Netzen sind, desto kleiner wird dieses Verhältnis. Im Jahr 2016 lag der KEVne noch bei über 1,9.
Die Detailauswertung für das Jahr 2022 zeigt, dass sich die Tendenz des sinkenden Energieverbrauchs aufgrund zugebauter erneuerbarer Erzeugungskapazitäten sowie geringerer Anteile von Kernkraftwerken im Erzeugungsmix fortsetzt. Die Treibhausgasemissionen je Kilowattstunde Strom stiegen vor dem Hintergrund verstärkter Braun- und Steinkohleverstromung wieder an, blieben jedoch im vergangenen Jahr unter den Emissionswerten der Zeitreihe bis 2018.
Der KEV kann als Wert für die Festlegung der sogenannten Primärenergiefaktoren (PEF) herangezogen werden. Deren nicht-erneuerbarer Anteil (PEFne) wird zum Beispiel im Gebäudeenergiegesetz (GEG) oder in der DIN V 18599 für die energetische Bilanzierung herangezogen.
6.10.2023 | Quelle: HEA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH