Unternehmen und Uni gründen Verband für nachhaltige Agri-PV

Im Bild eine Agri-PV-Anlage von REM Tec, einem der Gründungsmitglieder vom Bundesverband für nachhaltige Agri-PVFoto: REM Tec
Der Schutz der Landwirtschaft soll in der Verbandsarbeit einen herausragenden Stellenwert einnehmen.
In einem neuen Agri-PV-Verband wollen Akteure Landwirtschaft und Photovoltaik nachhaltig verknüpfen. Er will auch Vorschläge für präzisere gesetzliche Vorgaben machen.

Mehrere Akteure der Photovoltaik haben einen neuen Verband für nachhaltige Agri-PV gegründet. Dieser firmiert unter der Bezeichnung VnAP. Gründungsmitglieder sind die Firmen Next2Sun, REM Tec, Elysium Solar, CAV Partners sowie die Hochschule Anhalt und drei in Agri-PV Projekten involvierte Landwirte. Wie der VnAP mitteilte, können fortan Interessierte an einer Mitgliedschaft Kontakt zu dem Verband aufnehmen.

Ziel des Verbandes ist es, sich für Rahmenbedingungen einzusetzen, die die Potenziale der Agri-PV in Deutschland bestmöglich fördern. So solle sie zu einem elementaren Pfeiler der Energiewende werden. Der Verband wird die Interessen seiner Mitglieder bündeln und gegenüber der Öffentlichkeit und allen wesentlichen Stakeholdern vertreten. Dies seien insbesondere Verbände und Kammern, der Gesetzgeber und die Exekutivorgane auf kommunaler, Landes- und Bundesebene wie auch auf europäischer Ebene. Um zu gewährleisten, dass die Landwirtschaft im Vordergrund steht, habe die Gründungsversammlung auch einen landwirtschaftlichen Beirat einberufen. Das gebe den Landwirten die Sicherheit, dass ihre Interessen bei Entscheidungen des Vorstands mitbedacht werden müssen.

Die Agri-PV biete ferner das Potenzial, die Flächenkonkurrenz im Zuge eines steigenden Flächenbedarfs sowie den damit einhergehenden „Teller-Tank-Konflikt“ zu lösen. Hierdurch ließen sich zwei für die Gesellschaft essenzielle Lebensgrundlagen – die Nahrungsmittel- und die Energieproduktion – auf ein und derselben Fläche in Einklang bringen. Darüber hinaus entsteht für die Landwirtschaft eine Möglichkeit, sich durch Synergien mit den PV-Modulen den klimatischen Veränderungen anzupassen. Insgesamt könne die Agri-PV damit die Energiewende maßgeblich fördern. Schließlich könne sie durch die Kombination verschiedener Interessen zu einer höheren Akzeptanz von Photovoltaik in der Öffentlichkeit beitragen.

Neue Definition nötig

Angesichts der starken wirtschaftlichen Dominanz der PV gegenüber der Landwirtschaft werden die bisherigen gesetzlichen Formulierungen und Regelungen aber allein nicht ausreichen, um eine orts- und regionaltypische landwirtschaftliche Hauptnutzung der jeweiligen Flächen zu gewährleisten.

Die Gründungsmitglieder sehen einen Bedarf für den Verband, um die Etablierung einer strengen, zielführenden und differenzierten Definition von Agri-PV und einer klaren Abgrenzung zu konventioneller Freiflächen-PV in allen relevanten Regelwerken voranzubringen. Mit dieser Intention werden gemeinsam Regeln erarbeitet, die im Einklang mit diesen Zielen stehen. Der Verband strebe ferner eine Zusammenarbeit mit anderen Verbänden in Europa an. Dabei gehe es um den Austausch von Wissen und praktische Erfahrungswerte des nachhaltigen Ausbaus der Agri-PV.

11.10.2023 | Quelle: VnAP | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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