Extensive Agri-PV: BNE schlägt neue Klasse für Solarpaket I vor

Agri-PV-Anlage mit Kräutern vor aufgeständerten SolarmodulenFoto: jeson / stock.adobe.com
Agri-PV: Solarstromerzeugung und landwirtschaftlicher Anbau auf einer Fläche.
Um die "Produktion" von Artenvielfalt durch Agri-PV als eine landwirtschaftliche Nutzung fördern zu können, schlägt der BNE vor, eine neue Klasse einzuführen. Mit extensiver Agri-PV könnten auch Zahlungen aus dem EU-Agrarhaushalt möglich werden.

Der Bundesverband neue Energieanbieter (BNE) möchte für extensive Agri PV eine neue Klasse einführen. Dies sei wichtig, um die Interessen von Landwirtschaft, Naturschutz und Energiewirtschaft zum Wohle aller zusammenbringen. Die Bundesregierung habe laut BNE mit dem Solarpaket I wichtige Schritte unternommen, die aber nicht ausreichten. Durch eine Erweiterung des Gesetzespakets, die den Hauptanteil des geförderten und ungeförderten Solarparkausbaus adressiert, würde das Spannungsfeld zwischen Flächen für Energiewende, Landwirtschaft und Artenvielfalt weitgehend aufgelöst. Die im Solarpaket angedachten Maßnahmen zur Agri-PV oder zu Biodiversitätssolaranlagen bleiben wichtig. Die Erweiterung gefährde diese nicht.

Dafür schlägt der BNE die „extensive Agri-PV“ als eigene Klasse vor. Diese bewege sich zwischen der klassischen landwirtschaftlich produktiven Agri-PV und den im Solarpaket angedachten Biodiversitätssolaranlagen. „Solche Anlagen sind kostengünstig und bringen durch angepasste Bauweise und schonende landwirtschaftliche Pflege die Artenvielfalt in Solarparks in der Fläche voran. Solarparkflächen in solchen Anlagen gingen aus Perspektive der Landwirte in eine Zeitkapsel“, so bne-Geschäftsführer Robert Busch. Denn sie bleiben landwirtschaftliche Flächen und ließen sich nach der Nutzung als artenreicher Solarparkfläche wieder klassisch landwirtschaftlich bewirtschaften.

Regelungen im EEG nötig

Nötig sei dafür, die extensive Agri-PV in der GAP-Direktzahlungsverordnung zu verankern, begleitet durch Regelungen im EEG. Konkret sollte im Paragraf 12 der GAP-Direktzahlungsverordnung ergänzt werden, dass Landwirte auf Solarparkflächen „Artenvielfalt produzieren“ können und auch dies eine landwirtschaftliche Nutzung ist. Dabei entstünden Synergien. Denn auf solchen Solarparkflächen entwickele sich mit Hilfe der Landwirtschaft mehr Artenvielfalt. Dabei wird gleichzeitig auf kostengünstige Solarparkkonzepte gesetzt, was für die Energiewirtschaft wichtig ist. So bleiben Energiekosten gering und das Konzept kann auch für PPA-Solarparks attraktiv sein.

„Momentan kann man beim Solarparkausbau einfach und schnell viel richtig zu machen. Diese Chance muss man jetzt nutzen“, so Busch weiter. Alle beteiligten Akteure und Ministerien sollen an einem Strang ziehen, um biodiversitätsfördernde Solarparks als „extensive Agri-PV“ zu etablieren. Diese eröffne den Raum für Synergien bei der Artenvielfalt, umgesetzt in günstigen und guten Solarparks.

12.10.2023 | Quelle: BNE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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