EnBW will insolventen Biomethanhändler bmp übernehmen
Der Energiekonzern EnBW plant, die Geschäfte des insolventen Biomethanhändlers bmp greengas GmbH fortzusetzen. Dazu hat das Unternehmen vor der Gläubigerversammlung am 12. Oktober 2023 in Karlsruhe ein verbindliches Angebot zur Finanzierung des Insolvenzplans abgegeben. Die bmp befindet sich seit dem 1. August 2023 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Im Mai hatte die Gesellschaft ihre Zahlungsunfähigkeit erklären müssen.
Als Tochtergesellschaft der Erdgas Südwest GmbH ist die bmp greengas bereits Teil des EnBW-Konzerns. Aufgrund des laufenden Restrukturierungsverfahrens könne die Erdgas Südwest als Mehrheitseigentümerin aber kein eigenes Übernahmeangebot für bmp abgeben. Der Konzern will aber offenbar die Geschäfte fortführen.
Forderungen von 700 Millionen Euro
„Mit dem Angebot soll für Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten eine gute Lösung gefunden und dem Unternehmen eine Fortführungsperspektive geboten werden. Damit können auch weitere Verwerfungen im Markt für Biomethan verhindert werden, so dass der Markt sich weiter stabilisieren kann“, erklärte ein Sprecher.
Zur Höhe des Angebots machte EnBW keine konkreten Angaben. Der Konzern wolle es allen Gläubigern transparent im Rahmen einer weiteren Gläubigerversammlung zur Abstimmung vorlegen. Die Forderungen der mehr als 200 Gläubiger liegen bei rund 720 Millionen Euro. Zu ihnen zählen Stadtwerke und private Energieversorger.
Der Biomethanhändler war in Schwierigkeiten geraten, nachdem die Kurzfristpreise für Biomethan im Zuge des Ukrainekriegs erheblich in die Höhe geschnellt waren. So konnte er die Beschaffung seiner langfristig vertraglich vereinbarten Lieferungen an Biomethan finanziell nicht mehr stemmen.
13.10.2023 | Quelle: EnBW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH