Meyer Burger kooperiert mit LuxChemtech für PV-Recycling in der Produktion

Zwei Männer und eine Frau stehen neben durchsichtigen Behältern mit Granulat - Photovoltaik-Recycling von Meyer Burger und LuxChemtech.Foto: Meyer Burger
LuxChemtech macht aus beschädigten PV-Modulen und Zellen wiederverwendbares Granulat.
Der PV-Hersteller Meyer Burger will zusammen mit LuxChemtech das Recycling von Solarmodulen erproben. Dabei geht es erstmal um Abfälle aus der Produktion.

Das Recycling soll einen Großteil der Abfälle aus der PV-Produktion von Meyer Burger betreffen, heißt es in der Pressemitteilung. Dafür habe die Meyer Burger Technology AG einen Kooperationsvertrag mit dem Cleantech-Start-up Lux Chemtech GmbH geschlossen. Die Recycling-Anlage befindet sich bei LuxChemtech in Freiberg und soll am heutigen Mittwoch in Betrieb gehen. Sie soll Photovoltaik-Module und -Zellen auch vollständig zerlegen können.

In Freiberg befindet sich auch die Modulproduktion von Meyer Burger. Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass Meyer Burger Reste aus der PV-Produktion wie Glas, Folien, Aluminium und Zellbruch zur Verfügung stellt. LuxChemtech will daraus Rohstoffe wie Silizium und Silber zurückgewinnen. Die Anlage sei auch zum vollständigen Zerlegen von Solarmodulen und Zellen geeignet. Für 2024 sei zudem die Inbetriebnahme einer Demonstrationsanlage zur Verarbeitung von Solarmodulen in Tangermünde in Sachsen-Anhalt geplant.

Das Clean-Tech-Start-up LuxChemtech aus Freiberg hat sich auf die Be- und Verarbeitung von Silizium, dessen Recycling und das Recyclings von anderen seltenen und kritischen Stoffen mit strategischer Bedeutung spezialisiert. „In Deutschland haben wir kaum nennenswerte Rohstoffe“, sagt Geschäftsführer Ingo Röver. „Solarmodule produzieren und sie später vernünftig recyceln zu können, ist aus vielen Perspektiven sinnvoll. Hier suchen wir nach immer neuen Lösungen und bauen Schritt für Schritt ein End-of-Life-Modulrecycling auf. Dazu brauchen wir starke Produktionspartner wie Meyer Burger“, so Röver. Er bezeichnet das Verfahren als „Recycling 4.0“.

Das Recycling von PV-Modulen begleitet die Solarbranche seit vielen Jahren – bisher allerdings vor allem in der Forschung. Erst seit Kurzem gibt es überhaupt eine ausreichend große Zahl ausgedienter Module, um nennenswerte Recycling-Kapazitäten aufbauen zu können. In Münster geht gerade die erste große Recyling-Anlage für Photovoltaik-Module in Betrieb, wie der Solarserver in einem S+ Beitrag berichtete. Die Materialien Silizium und Silber, auf die es LuxChemtech abgesehen hat, sind bisher allerdings schwer zurückzugewinnen.

25.10.2023 | Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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