Baywa r.e. plant 8 MW Agri-PV in fünf EU-Ländern

Grafik zeigt Harvester in Getreide-Feld zwischen Reihen von PV-Modulen - Agri-PV.Grafik: Baywa r.e.
Baywa r.e. will die Kombinatin von Getreideanbau und PV im großen Stil erproben.
Baywa r.e. will in fünf EU-Ländern die Solarstromerzeugung mit Landwirtschaft kombinieren und hat sich dafür Förderungen in Höhe von 6,5 Millionen Euro gesichert.

Umsetzen will Baywa r.e. die sechs Agri-PV-Projekte in den fünf Ländern bis zum Jahr 2027. Da Unternehmen sieht in allen Projekten „bedeutende Schritte für die jeweiligen Märkte“ und kündigt eine enge Zusammenarbeit mit EU-Vertretern, Flächeneigentümern und Kommunen an. Man wolle die Wirtschaftlichkeit der Agri-PV verbessern und zeigen, was sie als Klimaanpassungsstrategie für den Obst- und Gemüseanbau in Europa leisten könne.

Die Zuschüsse stammen aus dem LIFE-Programm, in dem die EU Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz fördert. Das Programm ist für Projekte gedacht, die politische Maßnahmen wie die „Farm-to-Fork-Strategie“ der EU unterstützen und eine nachhaltige Nahrungsmittelversorgung fördern. Es soll unter anderem Wissen von Privatunternehmen EU-weit nutzbar machen. Die Daten sollen laut Baywa r.e. dazu dienen, künftige Projekte so zu verbessern, dass Agri-PV auch ohne Förderung funktioniert. Umgerechnet erhalten die Projekte zurzeit einen Zuschuss von fast 800.000 Euro pro MW. Bernd Decker, Vertreter der Europäischen Agentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt, die von der Europäischen Kommission eingerichtet wurde, erhofft sich von der Agri-PV einen Nutzen, der über die Stromerzeugung hinausgeht. „Diese Initiative könnte unser Verständnis in vielen wichtigen Umweltfragen verbessern. Verringerung des Plastikmülls, effiziente Wassernutzung, weniger Einsatz von Chemikalien und Pestiziden, Verringerung der CO2-Emissionen – die Liste ließe sich fortsetzen. All das sind wichtige Beiträge für unsere Antwort auf den Klimawandel“, sagt Decker.

Agri-PV soll Klimaanpassung und bessere Flächennutzung stärken

Inhaltlich haben die Projekte in den Programmen EU LIFE ADAPT-PV und EU LIFE LEAD-PV etwas unterschiedliche Schwerpunkte. Im Rahmen von EU LIFE ADAPT-PV will Baywa r.e. mit drei neuen Projekten in Frankreich, Spanien und den Niederlanden die Widerstandsfähigkeit von Obstbaubetrieben gegen den Klimawandel durch die Kombination von Pflanzenschutz und Solarstromerzeugung innerhalb eines innovativen Finanzierungsmodells steigern. Das spanische Agri-PV-Projekt wird laut Baywa r.e. das erste in Kombination mit Mandel-Anbau sein.

In den drei Projekten in Deutschland, Spanien und Italien im Rahmen von EU LIFE LEAD-PV will Baywa r.e. untersuchen, wie Agri-PV zwischen Ackerkulturen wie Sommer- und Winterweizen oder Soja eingesetzt werden kann. Angesichts des steigenden Energiebedarfs und Bevölkerungswachstums seien neue Erkenntnisse über die Landnutzungseffizienz dringend erforderlich. Agri-PV könne die CO2-Emissionen bei der Landnutzung reduzieren, so Baywa r.e. Das Projekt in Deutschland sei dabei die bisher größte Kombination von Nutzpflanzen und Agri-PV.

Vattenfall hat den Bau einer Agri-PV-Anlage mit 79 MW ohne Förderung in Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, wie der Solarserver berichtete. Von Nutzpflanzenanbau ist dabei aber nicht die Rede – Bilder zeigen stattdessen Schafe.

26.10.2023 | Quelle: Baywa r.e. | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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