Trend-Index der Windenergie: Leistung von Offshore-Turbinen wächst nicht mehr

sehr viele Offshore-Windenergie-Anlagen aus großer Höhe fotografiert - Symbolbild für Windenergie Trendindex.Foto: glimpseofsweden / stock.adobe.com
Laut dem Windenergie-Index WEtix wird das Wachstum der Turbinen-Leistung in der Offshore-Windenergie wohl in den nächsten Jahren abflauen.

Der jüngste WindEnergy trend:index (WEtix) des Marktforschungsinstituts wind:research zeigt eine gedrückt Stimmung in der deutschen und europäischen Windenergie-Branche. In Asien, Südamerika, Afrika und Australien zeigt sich hingegen Optimismus. Der WEtix wird seit 2018 halbjährlich gemessen und veröffentlicht wird. Herausgeber des Trendbarometers ist die Messe WindEnergy Hamburg, umgesetzt wird er vom Marktforschungsinstitut wind:research. An der aktuellen Umfrage nahmen von Mitte September bis Mitte Oktober 2023 mehr als 500 Personen teil. Die Umfrage umfasst alle weltweiten On- und Offshore Windenergiegebiete, zusammengefasst in die Regionen Deutschland, Europa (inkl. DE), Nordamerika, Asien und der „Rest der Welt“ (Afrika, Australien, Zentral- und Südamerika).

Im Vergleich zur letzten Ausgabe des WEtix im ersten Halbjahr 2023 laufe die Entwicklung in den Regionen nun etwas auseinander. Global betrachtet sei die Stimmung überwiegend gut, doch in Deutschland und Europa gehen die Erwartungen nach unten. Allerdings sind die Markteinschätzungen im Vergleich zum Tiefpunkt im Jahr 2019 noch immer positiv.

In Summe zeigt der Windenergie-Index viel Optimismus. Für alle Branchen, Zeithorizonte und Regionen liegt der Stimmungsindex deutlich im positiven Bereich. Kurzfristig rechnen die Befragten in Asien und im „Rest der Welt“ mit einer positiven Entwicklung der Onshore-Windenergie. Langfristig halten beide Regionen sowohl Onshore als auch Offshore ihr sehr hohes Niveau.

Erneut werden die Rahmenbedingungen für die Windenergie als weitestgehend positiv eingeschätzt. Im Vergleich zum letzten Halbjahr hat sich die Bewertung jedoch teilweise zum Negativen entwickelt – nur Asien und Rest der Welt sind etwas gestiegen.

Knappe Ressourcen bremsen Ausbau, Einsparpotenzial durch höhere Leistung bei Offshore-Windenergie sinkt

Erstmals fragte wind:research auch nach dem Einfluss knapper Ressourcen auf den Ausbau der Windenergie. Ein Großteil der Befragten gab an, dass der Ressourcenmangel das Erreichen der Ausbauzeile stark bis sehr stark behindere. Im vorigen Jahr gaben die Teilnehmenden an, dass vor allem Fachkräftemangel und die gestörte Lieferkette die Stimmung im Markt drückten.

ImGrafik: Hamburg Messe / wind:research

Ein Umschwung zeigt sich bei der Bewertung von Einsparpotenzialen durch technologische Weiterentwicklung. Vor allem bei der Offshore-Windenergie scheint vorläufig das Ende der Fahnenstange erreicht. Mögliche Erklärungen sehen die Herausgeber des WEtix im Kostendruck auf die Hersteller und in der Frage, wie weit die Technologie derzeit weiterentwickelt werde. Womöglich werde die mittlerweile bewährte Technik nun erst einmal beibehalten, um endlich von Skaleneffekten zu profitieren und schnell mit der Energiewende voranzukommen.

Für diese Erklärung sprechen auch die Erwartungen an die Turbinengrößen, die zum zweiten Mal im WETix auftauchen. Für 2030 rechnen die Befragten im Schnitt mit einer Leistung von 18 MW bei Offshore-Windenergie-Turbinen. Vor einem halben Jahr lag die Erwartung noch bei 18,8 MW. Für Onshore-Windenergie-Anlagen stieg die erwartete Leistung hingegen leicht von 8,2 auf 8,5 MW.

26.10.2023 | Quelle: Hamburg Messe | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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