Swissolar will Brandschutznachweis für Photovoltaik-Fassaden vereinfachen

Im Bild eine PV-Fassade, für die das Übergangsdokument „Planung und Brandschutznachweis von hinterlüfteten PV-Fassaden“ gedacht ist.Foto: Swissolar / Céline Kuster
Swissolar hat das Übergangsdokument „Planung und Brandschutznachweis von hinterlüfteten Photovoltaik-Fassaden“ veröffentlicht. Es soll den Bau von PV-Fassaden erleichtern, bis ein Stand-der-Technik-Papier erarbeitet ist.

Gebäudeintegrierte PV in Form von Photovoltaik-Fassaden kann laut Branchenverband Swissolar in Zukunft bis zu 10 % des Schweizer Strombedarfs decken. Die Schweiz gehört sowohl in der Produktion von PV-Modulen als auch in deren Anwendung zu den Ländern mit der größten PV-Fassaden-Erfahrung. Im Gegensatz zu Dachanlagen bleibt der Zubau an Fassaden derzeit dennoch unter seinen Möglichkeiten. Ein Grund dafür sind fehlende Normen. Daher hat Swissolar ein neues Dokument erstellt, das die Planung und den Brandschutznachweis von hinterlüfteten PV-Fassaden vereinfachen und so den Bau von PV-Fassaden erleichtern soll.

Auf Dächern ist klar, wie man PV-Anlagen in Bezug auf den Brandschutz möglichst sicher bauen kann. Hierzu gibt es von Swissolar ein Ende 2022 aktualisiertes Stand-der-Technik-Papier, das Bezug auf das „Brandschutzmerkblatt Solaranlagen“ der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) nimmt. Für Fassadenanlagen gibt es diesen Stand der Technik noch nicht, da man die Grundlagen für die Erstellung eines solchen Dokuments zuerst anhand von aufwändigen Brandversuchen prüfen und verifizieren muss. Mit dem neuen Übergangsdokument „Planung und Brandschutznachweis von hinterlüfteten PV-Fassaden“ erhöht Swissolar mit einem schweizweit abgestimmten Vorgehen die Planungssicherheit für Bauherrschaften und Planungsbüros. Gleichzeitig will man damit die Sicherheit in Gebäuden wahren.

Erstmals schweizweite Abstimmung für Brandschutznachweis bei PV-Fassaden

Das Dokument wurde von Swissolar in Zusammenarbeit mit der VKF, den Gebäudeversicherungen Bern und Zürich sowie mit diversen Experten aus den Bereichen Photovoltaik und Brandschutz erarbeitet. Es liefert eine Systemkategorisierung für Gebäude mittlerer Höhe (11 bis 30 Meter) und Hochhäuser (30 bis 100 Meter). Die Kategorisierung zeigt auf, unter welchen Voraussetzungen man heute PV-Fassaden ohne objektspezifischen Brandversuch bauen kann. Neu kommt in diesen Fällen ein argumentatives Nachweisverfahren zum Zug. Dabei macht man Vorgaben zu PV-Modulen, Leitungsführungen, Brandschutzmassnahmen und zu weiteren Themen, die man anhand bisheriger Brandversuche als Erfahrungswerte ableitet.

Zahlreiche Bauherrschaften planen und bauen bereits heute PV-Fassaden. Sie sollen mit dem vorliegenden Dokument eine konkret brauchbare Lösung erhalten, bis die Grundlagen für ein Stand-der-Technik-Papier erarbeitet sind. Das verbindliche Stand-der-Technik-Papier wird von Swissolar gemeinsam mit PV- und Brandschutz-Experten und im Austausch mit dem VKF erarbeitet. Die Publikation soll im Herbst 2024 erfolgen.

Das Übergangsdokument „Planung und Brandschutznachweis von hinterlüfteten PV-Fassaden“ ist unter diesem Link zu finden.

30.10.2023 | Quelle: Swissolar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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