Agora: Dächer könnten PV-Ausbau 2040 von 400 GW allein leisten

Tortendiagramm zeigt, welche Dachflächen in Deutschland für die PV geeignet wären.Grafik: Agora Energiewende / Solarserver
Das Tortendiagramm zeigt, dass 61 Prozent der Dachflächen in Deutschland für die PV geeignet wären.
Die Dachflächen in Deutschland wären laut einer neuen Studie der Agora Energiewende technisch in der Lage, eine PV-Leistung von gut 400 Gigawatt zu produzieren. Das entspricht dem politisch geplanten PV-Ausbau bis 2040.

Die Dächer in Deutschland verfügen über das technische Potenzial, den gesamten bis 2040 geplanten PV-Ausbau in Deutschland von 400 Gigawatt (GW) zu leisten. Das zeigt eine Studie der greenventory GmbH im Auftrag der Agora Energiewende. Hintergrund ist, dass Photovoltaik (PV)-Anlagen in einem klimaneutralen Stromsystem 2035 in Deutschland ein Drittel des Stroms erzeugen sollen. Dazu sei eine Vervierfachung der aktuell installierten Leistung nötig. Eine zentrale Frage dabei sei, was Dachflächenanlagen zu diesem Ausbau beitragen können.

Dazu hat greenventory GmbH eine Luftbild- und KI-gestützte Analyse durchgeführt. Das Ergebnis ist ein Datensatz, der das Potenzial von Dächern für den Ausbau von Photovoltaik auf Postleitzahlen-Ebene differenziert nach Dachgrößen und Gebäudenutzung darstellt. Demnach wären mehr als 60 Prozent der Dächer in Deutschland für die Photovoltaik geeignet. Zum Abzug kamen zu kleine Flcähen, statisch ungeeignete Flächen sowie Dächer mit Störelementen wie etwa gauben.

Die verbleibenden geeigneten Dachfläche bergen ein technisches Potenzial von 409 GWp installierter Photovoltaik-Leistung. Das ist knapp doppelt so viel wie das Ausbauziel der Bundesregierung für 2030 für Dach- und Freiflächen zusammen (215 GW) – und etwa gleich viel wie das Ausbauziel für Dach- und Freiflächen bis 2040 (400 GW).

Der Nutzung der Dächer stünden allerdings ein höherer Aufwand entgegen, so Agora. So sind die Anlagen wegen der aufwändigeren Montage und kleineren Ertragsflächen teurer als PV-Freiflächenanlagen. Eine Solarstrategie, die ausschließlich auf die Installationskosten blickt, würde den Ausbau daher auf große Freiflächen konzentrieren. Hier lassen sich Anlagen mit geringem Aufwand ebenerdig montieren. Der starke Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik stöße jedoch immer öfter auf Akzeptanzprobleme und Flächennutzungskonflikte mit den berechtigten Anliegen der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Landschaftsgestaltung. Die Nutzung bereits versiegelter Flächen, insbesondere die Nutzung von Dachflächen, könne hier Abhilfe schaffen.

Aktuell berät der Deutsche Bundestag über die Zukunft der PV-Förderung im Rahmen des EEG und des Solarpaketes I.

8.11.2023 | Quelle: Agora Energiewende | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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