PV-Branche Österreich fordert neue Solaroffensive

Grafik zeigt für erneuerbare Energien wie Photovoltaik schematisch, wie viel Zubau nötig ist, um bis 2040 Klimaneutralität in Österreich zu erreichen.Grafik: PV Austria
Die Grafik zeigt, dass bei der Photovoltaik noch eine erhebliche Lücke klafft, um in Östereich bis 2040 die Klimaneutralität zu schaffen.
Um Österreichs Klimaschutzziele zu erreichen, muss die Photovoltaik weiter zulegen. Darauf weist der Verband PV Austria hin und legt Vorschläge für eine Solaroffensive vor.

Die Branche der Photovoltaik in Österreich fordert von der Politik eine Solaroffensive, um das Solarpotenzial zu erschließen. Der aktuelle Boom dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anteil der PV zu gering sei, um die Klimaschutzziele zu erreichen, so der Verband PV Austria.

Auch wenn wir aktuell einen PV-Boom erleben, ist eine PV-Offensive unerlässlich, wenn wir verhindern wollen, dass aus der aktuellen Klimakrise eine Klimakatastrophe wird“, sagt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von Photovoltaic Austria. „Gleichzeitig hat die Photovoltaik-Wirtschaft ein enormes Potenzial als Wachstumsmotor und dieses Potenzial
muss jetzt genutzt werden – immer nur über Konkurrenz durch Billigprodukte aus China jammern, ist zu wenig.“

Ein wichtiger Punkt sei die Anpassung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG). Dieses sieht bis 2030 eine Photovoltaik-Stromerzeugung von lediglich 13 Terawattstunden (TWh) vor. Der ÖNIP (Integrierter Netzinfrastrukturplan für Österreich) komme dagegen zum Ergebnis, dass es bis 2030 in Summe 21 TWh aus Sonnenkraft brauche. Bis 2040 seien es sogar 41 TWh.

Europäische PV-Produkte fördern

Ferner brauche es mehr Investitionen in heimische Forschung und Innovation. Wichtig sei deshalb, einen Vorrang für europäische Photovoltaik-Produkte durch ein Best-Bieter-Prinzip bei öffentlichen Ausschreibungen. Außerdem müsse es einen speziellen Bonus dafür geben, europäische Photovoltaik-Produkte zu verbauen. Der Verband beziffert die notwendigen Mittel für die heimische Photovoltaik-Forschung auf mindestens 30 Millionen Euro jährlich.

Als weiteren Punkt fordert der Verband eine Novelle des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes. Dieses sei die Grundlage für den dringend benötigten Ausbau der Stromnetze. Das bestehende Gesetz, das inzwischen über 13 Jahre alt ist, sei eine erhebliche Hürde für die Entwicklung des sich verändernden Energiesektors.

Größtes aktuelles und mittelfristiges Hindernis für den Ausbau der Photovoltaik seien leistungsfähige Stromnetze. Anlagenbetreiber jeglicher Größe kämpften mit undurchsichtigen Netzregelungen, hohen Kosten und intransparenten Möglichkeiten zur Stromeinspeisung. Die Transparenz bezüglich Stromfluss und verfügbarer Netzkapazitäten fehle zudem, was die Planung erheblich erschwere. „Es ist an der Zeit, Klarheit zu schaffen und einen zeitlichen sowie kapazitätsbezogenen Plan in die Strominfrastruktur zu integrieren. Eine solche Maßnahme wäre ein Gewinn für alle
Beteiligten sowie für das Klima“, sagt Paierl.

8.11.2023 | Quelle: PV Austria | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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