Stadtwerke Konstanz: keine Floating-PV auf dem Bodensee

Luftbild der Stadt Koblenz am Bodensee.Foto: kappel / stock.adobe.com
Die Stadt Konstanz will PV ausbauen, aber nicht auf dem Bodensee.
Die Stadtwerke Konstanz wollen die Photovoltaik deutlich ausbauen. Schwimmende Anlagen auf dem Bodensee sind allerdings keine Option.

Auf dem Bodensee wird es künftig erst einmal keine schwimmenden PV-Anlagen (Floating-PV) geben. Das teilten die Stadtwerke Konstanz mit. Sie hatten eine Beurteilung des Landratsamtes der Stadt dazu eingeholt. Das komme zum Ergebnis: „Der Errichtung von Floating-PV-Anlagen auf dem Bodensee kann nicht zugestimmt und die für derartige Anlagen zwingend erforderliche wasserrechtliche Erlaubnis nicht in Aussicht gestellt werden.“

Dessen ungeachtet wollen die Stadtwerke der Bodensee-Stadt den Ausbau der Photovoltaik mit einer Solaroffensive voranbringen. Per September 2023 waren 2.376 Anlagen in Betrieb mit einer Spitzenleistung von 25 Megawatt (MWp). „Solarenergie ist die wirtschaftlichste Technologie mit großem Potenzial zur regenerativen Stromerzeugung in Konstanz. Die Solaroffensive leistet einen maßgeblichen Beitrag zum Ausbau der Photovoltaik“, sagt Gordon Appel, der den Bereich Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken verantwortet.

Alleine in diesem Jahr gingen 553 Anlagen neu in Betrieb. Das entspricht ferner 4,3 MWp. Im Jahr 2022 waren es erst 1,7 MWp gewesen. Gordon Appel: „Der Krieg in der Ukraine hat die Solaroffensive fast zum Selbstläufer gemacht. Die Nachfrage nach alternativen Energien ist stark gestiegen.“

Bürgerbeteiligung für kommunale PV

Die Stadtwerke forcieren den Ausbau der PV auch durch Bürgerbeteiligung. So habe 2021 das Beteiligungsportfolio „Sonnenkraft I“ mit einem Volumen von 520.000 Euro dazu gedient, 13 PV-Dachanlagen mit 720 kWp zu errichten. Derzeit planten die Stadtwerke ein weiteres Beteiligungsportfolio mit einer attraktiven Verzinsung, das bis Ende des Jahres in die Platzierung gehen soll. Das Emissionsvolumen über rund eine Million Euro wird für die Installation von 15 PV-Dachanlagen mit einer Leistung von rund 1 MWp verwendet.

Die Stadtwerke möchten neben Dachanlagen möglichst schnell vergleichsweise leicht realisierbare PV-Anlagen auf Freiflächen umsetzen. Aktuell seien PV-Anlagen über Parkplätzen, Straßen oder Agrarflächen (Agri-PV) aber noch unwirtschaftlich. Dafür haben die Stadtwerke kürzlich eine Potenzialanalyse erstellt. „Es macht keinen Sinn, Ackerflächen jetzt schon auszuschließen oder nachrangig zu betrachten. Mit der Potenzialanalyse haben wir jetzt einige Flächen, die zügig im Rahmen der Projektentwicklung bearbeitet werden können“, so Appel. Die Ausweisung von Flächen in Schutzgebieten dürften längere Verfahren mit sich bringen.

Es seien mindestens 2 Hektar Größe (etwa 2 MWp) bei einer PV- Freiflächenanlage nötig, um schnell in Richtung der im Rahmen der Klimaschutzstrategie anvisierten 10 MWp pro Jahr (inklusive PV-Dachanlagen) zu kommen. Die vorhandenen personellen Ressourcen sollten dort eingesetzt werden, wo größere Anlagen realisiert werden können. Sowohl personelle Ressourcen als auch Netzanschluss- und Planungskosten sind bei kleineren Anlagen, beispielsweise 1 Hektar (etwa 1 MWp), fast identisch. Zudem müssen für Potenzialstudien zwingend Rahmenparameter festgelegt werden. Andere Studien verwenden 3 Hektar oder mehr. Mit 2 Hektar liege die verwendete Mindestgröße in der Potenzialstudie schon relativ niedrig.

8.11.2023 | Quelle: Stadtwerke Konstanz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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