Dena sieht bei Agri-Photovoltaik 1 Gigawatt bis 2025

Agri-PV-Anlage mit Kräutern vor aufgeständerten SolarmodulenFoto: jeson / stock.adobe.com
Agri-PV: Solarstromerzeugung und landwirtschaftlicher Anbau auf einer Fläche.
Die Agri-PV könnte in Deutschland bis 2025 ein Gigawatt an Leistung bringen. Die Deutsche Energie-Agentur listet in einem Impulspapier auf, wie das gelingen kann.

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) sieht große Chancen in der Agri-Photovoltaik. Das ist die gemeinschaftliche Nutzung einer Fläche für Landwirtschaft und solare Stromerzeugung. Wie die Dena mitteilte, hat die Agri-PV das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung der Energieversorgung und der Modernisierung der Landwirtschaft zu spielen. Das aktuell in der parlamentarischen Abstimmung befindliche Solarpaket I der Bundesregierung könnte dabei zu einem verstärkten Einsatz von Solartechnologien auf landwirtschaftlichen Flächen führen. Die Dena hat dazu ein Impulspapier veröffentlicht, das die Grundlagen und Handlungsfelder für einen erfolgreichen Markthochlauf beleuchtet.

Agri-PV-Anlagen hätten das Potenzial zu einer Kerntechnologie für das Gelingen der Energiewende zu werden. Denn sie könnten durch die Mehrfachnutzung von Flächen bestehende Ziel- und Nutzungskonflikte zwischen Energiewende und Agrarproduktion auflösen. Dies ermögliche nicht nur die Erhaltung landwirtschaftlicher Erträge, sondern auch die Anpassung an den Klimawandel. Ein anderes Resultat sei der Beitrag zum Biodiversitätsschutz. Außerdem fördere sie die notwendige Diversifizierung landwirtschaftlicher Unternehmen zur Sicherung und Steigerung der Wertschöpfung.

1 GW Agri-PV bis 2025

Aktuell steht die Nutzung von Agri-PV in Deutschland noch am Anfang, mit einer installierten Leistung von rund 14 Megawatt. Das Impulspapier prognostiziert jedoch, dass bis 2025 bis zu 1 Gigawatt an Agri-PV-Systemen über den geförderten und nicht geförderten Ausbau installiert sein könnten. Um diesen Markthochlauf zu unterstützen, seien vier zentrale Handlungsfelder wesentlich:

  1. Definitorische Klarheit: Es bedarf klarer Definitionen und Abgrenzungen zu anderen PV-Konzepten, um Transparenz für Anwenderinnen und Anwender im Markt zu schaffen.
  2. Genehmigungen zulassen: Eine Neubewertung der Anwendung in der Raum- und Regionalplanung ist nötig, um weitere Flächenpotenziale zu erschließen. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollten sich an der tatsächlichen landwirtschaftlichen Nutzung orientieren.
  3. Geschäftsmodelle optimieren: Die Förderregularien sollten nicht durch zu detaillierte technologische Vorgaben den Innovationswettbewerb bei der Weiterentwicklung der Agri-PV und der zugehörigen Geschäftsmodelle beeinträchtigen.  
  4. Sichtbarkeit erhöhen: Durch die Förderung von Pilotprojekten, Stärkung der begleitenden Forschung und gezielte Kommunikationsmaßnahmen im landwirtschaftlichen Sektor soll die Sichtbarkeit der Agri-PV-Systeme erhöht werden.

Das Impulspapier wurde in Zusammenarbeit mit Becker Büttner Held Rechtsanwälte (BBH), der Elysium Solar GmbH und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) erstellt. Es will einen Beitrag zur Diskussion über die Rolle der Agri-PV leisten. IUnd zwar bei der Bewältigung der Herausforderungen im Kontext von Energie- und Agrarwende in Deutschland.

9.11.2023 | Quelle: Dena | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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