Öl und Gas dominieren deutschen Heizungsmarkt immer noch

Symbolfoto für Förderung der Heizungserneuerung. Auf weißem Untergrund: zwei Ordner mit Aufschrift "Förderung Heizung" Kupferrohre und ein Thermostatventilkopf.Foto: Marco2811 / stock.adobe.com
Die Förderung des Heizungstausch ist zentral, um den Anteil Erneuerbarer bei der Wärme erhöhen zu können.
In Deutschland setzen drei Viertel aller Heizungen Erdöl und Erdgas ein wie eine Befragung des BDEW zeigt. Jede dritte Heizung ist zudem älter als 20 Jahre.

Eine Befragung des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt, dass fossilies Öl und Gas immer noch den Heizungsmarkt in Deutschland dominieren. Demnach setzen drei Viertel der Heizungen in Deutschland als Brennstoff fossile Energien ein. Der BDEW hatte für die Umfrage 6.500 Haushalte in ganz Deutschland befragt.

Im Ergebnis zeige sich, dass sich der Markt zwar wandele, allerdings langsam. Der Anteil von Wärmepumpen an den Heiztechnologien in Deutschlands Wohnungen hat sich seit der letzten Befragung im Jahr 2019 mehr als verdoppelt. Der Anteil der Öl-Zentralheizungen ist hingegen zurückgegangen. Dass aktuell aber auch Gasheizungen zulegen, zeigen die Marktzahlen für 2023, die der BDH kürzlich vorlegte.

Die BDEW-Zahlen zeigen außerdem: Wie Deutschland heizt, ist regional sehr unterschiedlich. Während im Nordwesten die Gasheizung die Heiztechnologie Nummer eins ist, heizt vor allem in den südlichen Bundesländern ein großer Teil der Haushalte mit Öl. Im Norden und Osten ist Fernwärme deutlich weiter verbreitet als im Rest des Landes.

Heizungen im Schnitt 14 Jahre alt

Ein großes Problem für die CO2-Emmissionen des Gebäudesektors sind alte ineffiziente Heizungen. Die Studie betrachtete daher auch das Alter von Heizungen. Heute sind Heizungsanlagen in Deutschland im Schnitt 13,9 Jahre alt und damit rund drei Jahre jünger als noch im Jahr 2019. Dennoch ist immer noch jede dritte Heizung älter als 20 Jahre. Hier gibt es zudem große Unterschiede zwischen den einzelnen Heiztechnologien: Ölheizungen sind im Schnitt 17,7 Jahre alt, Gaszentralheizungen 12,4 und die übrigen Heizungssysteme zusammengenommen 12,6 Jahre alt.

„Mit dem bereits beschlossenen Gebäudeenergiegesetz und dem Wärmeplanungsgesetz wurden in diesem Jahr die zentralen gesetzlichen Leitplanken für die Wärmewende gelegt. Nun müssen aus Paragrafen Heizungen werden“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die Studie zeigt uns, wo wir heute zu Beginn der Wärmewende stehen, sie zeigt uns aber auch, welch lange Wegstrecke wir noch vor uns haben. Drei von vier Haushalten heizen heute noch mit Gas oder Öl und müssen in den kommenden rund 20 Jahren auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden. Das ist eine große Herausforderung.“ Notwendig sei dafür ein Gesamtkonzept aus Energieträgern, Infrastrukturen, Gebäude- und Heizungstechnik – eine Wärmewende aus einem Guss.

10.11.2023 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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