Wie Solarthermie im sozialen Wohnungsbau für Wärme sorgt

Luftbild zeigt Flachdächer von zwei dreistöckigen Wohnhäusern mit Röhrenkollektoren.Foto: Klaevemann-Stiftung
Solarthermie-Anlagen mit CPC-Röhrenkollektoren versorgen in Oldenburg zwei Häuser des sozialen Wohnungsbau und erreichen einen Deckungsgrad von knapp 30 Prozent.
In Oldenburg hat die Klävemann-Stiftung an zwei Häusern des sozialen Wohnungsbaus solarthermische Anlagen installieren lassen. Sie erreichen einen solaren Deckungsgrad von knapp 30 Prozent.

In der Stadt Oldenburg zeigt ein Projekt, wie die Solarthermie für den sozialen Wohnungsbau zum Einsatz kommen kann. Wie die Stadt mitteilte, fußt es auf einer Idee der Klävemann-Stiftung. Konkret geht es um zwei Gebäude. Das erste umfasse dabei 11 Wohnungen und das zweite 22. Die Wohnungen seien ferner zwischen 70 bis 100 m2 groß. Teil des Energieversorgungskonzepts sei es, hohe solare Deckungsraten bei der Trink- und Warmwasserversorgung der Gebäude zu erzielen. Für beide Häuser sei eine solare Deckungsrate von 30 % angepeilt.

Verantwortlich für die Planung und Ausführung des Trink- und Warmwasserversorgungssystems sei die WeserSolar GmbH & Co. KG aus Hude. Das Unternehmen hat sich auf erneuerbare Energien spezialisiert und ist u. a. Systemanbieter für solarthermische Röhrenkollektoren. Gegenüber den weit verbreiteten Flachkollektoren seien CPC-Röhrenkollektoren zwar teurer, aber im Ertrag auch deutlich besser. Sie erzielten nicht nur in den Sommermonaten, sondern auch in den Übergangszeiten und sogar noch im Winter bei diffusen Lichtverhältnissen vergleichsweise hohe Energieerträge. Das liege an den Parabolspiegeln, die unterhalb der Vakuumröhren platziert sind und die die Sonnenstrahlen unabhängig vom Sonnenstand in die Röhren reflektieren. 

Im ersten Bauabschnitt mit 11 Wohneinheiten betrage die Kollektorfläche 40,96 m2 und im zweiten Bauabschnitt für 22 Wohneinheiten 70,04 m2. Rein rechnerisch ergeben sich so für Haus 2 ca. 3,2 m² und für Haus 1 3,7 m2 Kollektorfläche pro Wohneinheit. Das sei komfortabel. Denn die meisten Einfamilienhäuser hätten in der Vergangenheit oft nur zwei Standard-Flachkollektor-Module erhalten.

Um das Solarpotenzial nutzen zu können, seien außerdem große Pufferspeicher nötig. Im Haus 1 in Oldenburg wurde ein Speicher mit 2,80 m3 und in Haus 2 einer mit 5,95 m3 Volumen installiert. Ziel sei es, die Wärme- und Trinkwasserversorgung von Mai bis Oktober mit Solarthermie bereitzustellen. Bei Unterdeckung bzw. zur Spitzlastdeckung greifen Gasbrennwertkessel ein.

WeserSolar wählte zur weiteren technischen Ausführung der Wärmeversorgung dann in Gänze Komponenten von PAW. Zur Steuerung der Solarerträge in den Pufferspeicher komme SolarBloC maxi Basic zum Einsatz. In beiden Bauvorhaben in Oldenburg liefen die Anlagen zudem im High-Flow-Betrieb.

Solarer Deckungsgrad von 25 und 29 Prozent

In die Warmwasserversorgung der Häuser wurden jeweils auch Frischwasserstationen installiert. Mit ihnen erübrige es sich, mit einem Brauchwasserspeicher eine große Menge Warmwasser auf Vorrat zu halten. Mit den Frischwasserstationen werden im Beispiel Oldenburg außerdem niedrige Temperaturen im Rücklauf erzeugt. Das komme der Solaranlage zugute, denn sie wärmt den Speicher von unten auf. 

Im Ergebnis rechnen die Initiatoren für 2022 mit folgenden Ertragswerten: Solarer Deckungsanteil im Haus Klävemann I gesamt: 25,3 % (Deckungsanteil Warmwasser: 36,9 %, Deckungsanteil Heizung: 18,6 %). Für Haus Klävemann II betrage der solare Deckungsanteil 29 % (44,2 % Warmwasser, 16,1 % Heizung).

Die Solarthermie-Anlagen dürften 2022 reichlich Erdgas eingespart haben. Für Haus 1 gehen die Initiatoren von 1.570 m3 Erdgas aus, in Haus 2 von rund 2.800 m3.

13.11.2023 | Quelle: Klävemann-Stiftung Oldenburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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