Abo Kraft & Wärme investiert in Biogas und Biomethan

Mehrere Biogasfermenter hinter einem Rapsfeld.Foto: Stephan Leyk / stock.adobe.com
Die Abo-Wind-Gruppe will mit dem Erwerb von Biogasanlagen ins Biomethangeschäft einsteigen.
Die Abo Kraft & Wärme AG will in die Erzeugung von Biomethan einsteigen. Das Unternehmen erwirbt zu diesem Zweck Bestandsbiogasanlagen und rüstet sie um.

Die zur Abo Wind-Gruppe zählende Abo Kraft & Wärme engagiert sich in den Bereichen Biogas und Biomethan. Wie das Wiesbadener Unternehmen mitteilte, erwirbt es ein Portfolio aus vier Biogasanlagen. Die Abo Kraft & Wärme AG sei damit bei der geplanten Erweiterung des Anlagenportfolios einen großen Schritt vorangekommen. Denn mit dem Erwerb wächst der Bestand auf insgesamt neun Biogas- beziehungsweise Abfallvergärungsanlagen.

„Der Ankauf der vier Biogasanlagen ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Unternehmens“, sagt Vorstand Matthias Bockholt. Bei den Bemühungen, weitere Anlagen zu akquirieren, hatte die Gesellschaft in den vergangenen vier Jahren mehrfach das Nachsehen. Ursächlich dafür waren die große Nachfrage industrieller Investoren aus dem In- und Ausland sowie überzogene Preisvorstellungen der Verkäufer. Über die Erfolge im laufenden Jahr freuen sich Geschäftsleitung und Belegschaft um so mehr. Im Frühsommer hatte ABO Kraft & Wärme bereits eine einzelne Biogasanlage in Rheinland-Pfalz erworben.

„Mit den vier weiteren Anlagen erreichen wir nun eine Größenordnung, die Synergien ermöglicht und die Wirtschaftlichkeit unseres Portfolios weiter verbessert“, sagt Bockholt. Die neu erworbenen Biogasanlagen wurden zwischen 2012 und 2013 in Betrieb genommen. Sie vergären bislang nachwachsende Rohstoffe („Nawaro“) wie Mais und Zuckerrüben sowie zusätzlich Wirtschaftsdünger. Das gewonnene Biogas dient vor Ort zur Erzeugung von Strom und Wärme mittels Blockheizkraftwerken. Die vier Anlagen produzieren in Summe jährlich 26,6 Megawattstunden Strom und speisen diesen überwiegend ins Netz ein. Verkäuferin und bisherige Betreiberin der Biogasanlagen ist die Niersberger Group.

Die Abo Kraft & Wärme wolle ferner das Betriebskonzept der neu erworbenen Anlagen umstellen und die Anlagentechnik sukzessive erweitern und umrüsten. Perspektivisch will das Unternehmen den größten Teil des Biogases zu Biomethan aufbereiten und ins Gasnetz einspeisen. Zudem stehe eine Veränderung des Substratmixes an. Abo will in geringerem Umfang als bislang nachwachsende Rohstoffe verarbeiten. Wirtschaftsdünger werden dann den größten Substratanteil ausmachen.

Ziel sei die Einspeisung von zusammen rund 7,3 Millionen Kubikmeter Biomethan. Biogasanlagen, die Gülle und Mist vergären, leisteten einen besonders großen Beitrag zum Klimaschutz. Denn damit vermeiden sie Methan-Emissionen, die noch stärker zur Erhitzung der Erdatmosphäre beitragen als Kohlendioxid-Emissionen. Gemäß einer Richtlinie der Europäischen Union wird aus Wirtschaftsdünger gewonnenes Biogas beim Einsatz in der Mobilität daher mit besonders wertvollen Treibhausgasminderungszertifikaten honoriert. Das wiederum kann erheblich zur Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen beitragen.

14.11.2023 | Quelle: ABO Wind | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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