Axpo plant 10 MW alpine PV Anlage auf 1.500 Metern Höhe

Steiler Berghang mit Gras und felsigen Gipfeln im Sonnenlicht - ein Platz für alpine PVFoto: Axpo
Auf den hoch gelegenen Hängen kommt auch im Winter noch Sonne an.
Das Schweizer Energieunternehmen Axpo will in der Gemeinde Glarus Süd eine weitere PV-Anlage bauen, um "Winterstrom" zu erzeugen.

Axpo plant in der Gemeinde Glarus Süd den Bau einer alpinen 10-MW-Freiflächenanlage. Die Solaranlage ist auf einer Fläche von rund 120.000 Quadratmetern in alpiner Umgebung in der Region Friiteren vorgesehen und soll jährlich rund 13 GWh Strom produzieren, was bilanziell dem Stromverbrauch von mehr als 3.000 Haushalten entspreche. Dabei handele es sich um das sechste alpine Solarprojekt von Axpo. Im August 2022 nahm Axpo in der Gemeinde Glarus Süd in der selben Region die mit 2,2 MW Spitzenleistung bisher größte alpine Photovoltaik-Anlage der Schweiz in Betrieb. Der Solarserver hatte über den Projektstart berichtet.

In Graubünden ist bereits eine alpine PV-Anlagen mit 15 MW in Planung. Weitere Projekte plant Axpo in Ilanz/Glion (mehrere Projekte mit insgesamt 66 MW), im Kanton Schwyz (9 MW, der Solarserver berichtete), im Skigebiet Disentis (10 MW) und am Nalps-Stausee.

Alpine PV-Anlagen sollen Winterstrom für die Schweiz liefern

Wie in den anderen Projekten auch soll die Photovoltaik-Anlage in Glarus Süd „Winterstrom“ liefern. Dank der Lage auf 1.500 Metern Höhe erhalten die Module auch im Winter verhältnismäßig viel Sonne, bei Schnee wird das Licht noch reflektiert. Die Hanglage fängt das schräg auftreffende Sonnenlicht im Winter besonders gut ein. Obendrein soll die PV-Anlage für lokale Wertschöpfung in der Gemeinde sorgen. Auch der Gemeinderat Glarus Süd unterstützt laut Axpo die Projektarbeiten. „Mit dem Bau der Anlage können wir nicht nur wichtige Gemeinde-Einnahmen generieren, sondern nehmen auch unsere Verantwortung als Gemeinde wahr, die erneuerbaren Energien auszubauen,“ sagt der zuständige Gemeinderat Stefan Maduz, Departementsvorsteher Wirtschaft und Finanzen. Er ergänzt: „Dem Gemeinderat ist wichtig, dass von einem solchen Projekt unter dem Strich auch die Alpwirtschaft profitiert.“

Die alpine Photovoltaik-Anlage soll 36.000 Solarmodule umfassen, von denen jeweils acht bis zwölf Module auf einem speziellen Modultisch montiert sind. Mit einer Höhe von rund drei Metern über Boden und einer Neigung bis 70 Grad soll die Anlage auf die besonderen Anforderungen der alpinen und alpwirtschaftlich genutzten Umgebung ausgerichtet sein. Die Fläche soll nach dem Bau insbesondere weiterhin als Weideland nutzbar bleiben. Man könnte sie also auch als Agri-PV-Anlage bezeichnen – diesen Begriff nutzt Axpo allerdings nicht in dem Zusammenhang.

Dass die Gemeinden von den PV-Anlagen profitieren ist umso wichtiger, da die Bevölkerung den Projekten zustimmen muss. Die Anlage am Nalpssee (NalpSolar) und Ovra Solara Magriel in Diesentis haben diese Hürde schon genommen. Bei den übrigen Projekten steht die Abstimmung noch aus. Zusätzlich ist jeweils eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig.

23.11.2023 | Quelle: Axpo | © Solarthemen Media GmbH

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