Biokraftstoff-Industrie begrüßt Zulassung von Biodiesel-Beimischung B10

Im Vordergrund links eine Zapfsäule, in der Mitte ein Rapsfeld dahinter fährt ein Lkw vorbei - Symbolbild für Biodiesel und BiokraftstoffGrafik: Heino Pattschull / stock.adobe.com
Raps ist ein gängiger Rohstoff für Biodiesel (Archivbild).
Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) begrüßt die heute im Bundeskabinett beschlossene Zulassung des Dieselkraftstoffs B10.

Bisher verkaufen Tankstellen die Dieselsorte B7, das heißt fossilen Diesel, dem bis zu 7 Prozent Biodiesel beigemischt wird. Diese Kraftstoffsorte soll auch zukünftig an den Tankstellen angeboten werden. „Aktuell ändert sich für die Verbraucher nichts, und es wird noch einige Zeit dauern, bis Tankstellen auch B10 neben B7 anbieten“, sagt Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB.

Das Bundesumweltministerium (BMUV) setzt mit der Zulassung von B10 in der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung (10. BImSchV) europarechtliche Vorgaben der Kraftstoffqualitätsrichtlinie um. Aufgrund europäischer Regelungen werde die heute im Kabinett verabschiedete 10. BImSchV in sechs Monaten in Kraft treten.

Anbau von Raps für Biodiesel soll in Deutschland durch höhere Beimischung nicht steigen

Der Einsatz von Biodiesel aus Anbaubiomasse ist auf einen Anteil von 4,4 Prozent der im Verkehr verbrauchten Energie begrenzt. Deshalb bedeute die heutige Entscheidung nicht, dass die Mineralölindustrie insgesamt mehr Biodiesel aus Raps in Deutschland nutzen dürfe, so der Verband. Biodiesel aus Deutschland werde bisher zu erheblichen Anteilen in anderen Mitgliedstaaten verkauft. Durch die Einführung von B10 könne er nun stärker hierzulande genutzt und auf die deutschen Klimaziele angerechnet werden. Biokraftstoffe machen laut dem Verband über 95 Prozent der erneuerbaren Energien im Straßenverkehr aus. Sie haben nach vorläufigen Angaben der Generalzolldirektion im Jahr 2022 rund 16 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Laut dem Biokraftstoff-Verband reduziert Biodiesel den CO2-Ausstoß um 70 90 gegenüber fossilem Diesel. Berücksichtigt werde dabei gesamte Produktionsprozess, vom Anbau der Rohstoffe über die Transporte und Verarbeitung im Biodieselwerk bis zur Nutzung. „2030 und in den Jahren danach werden noch über 30 Millionen Autos mit einem Verbrennungsmotor auf deutschen Straßen fahren. Deren Treibhausgasausstoß kann nur durch CO2-arme Kraftstoffe verringert werden, deshalb brauchen wir Kraftstoffsorten wie B10,“ sagt Baumann.

Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisieren immer wieder die energetische Nutzung von Biomasse. Laut ihren Berechnungen sorgen die Biokraftstoffe – von ihnen Agrokraftstoffe genannt – für noch höhere Treibhausgas-Emissionen als die fossilen Kraftstoffe. Ein wesentlicher Unterschied sind die Annahmen für den Anbau der Energiepflanzen.

Ein weiteres Problem für Biodiesel waren in jüngster Zeit die hohen Preise für Rapsöl.

23.11.2023 | Quelle: VDB | © Solarthemen Media GmbH

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