Smart-Meter-Rollout: Solandeo will „mehrere hunderttausend“ Geräte bis 2025 einbauen

ein Himmel im Morgenrot mit Wolken spiegelt sich in Scheibe vor Stromzähler - Symbolbild für Smart Meter RolloutFoto: krisana / stock.adobe.com
Smart Meter können nicht nur Kilowattstunden zählen, sondern auch mit dem Strommarkt interagieren.
Der wettbewerbliche Messstellenbetreiber Solandeo wird nach aktueller Auftragslage sein im Frühjahr gestecktes Ziel von 100.000 Intelligenten Messsystemen (ImSys) bis 2025 deutlich überschreiten.

Die Ankündigung des Einbauziels hatte Solandeo im April auf der Fachmessefür Metering und Digitalisierung ZMP in Leipzig gemacht. Damit habe sich das Berliner Startup binnen weniger Jahre zum führenden wettbewerblichen Smart-Meter-Betreiber entwickelt, das mit Partnern wie Enpal, sonnen und Octopus Energy schnell mit dem Rollout der digitalen Smart-Meter vorankomme, heißt es in der Pressemitteilung.

Eine wesentliche Grundlage ist das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende, das den Smart-Meter-Rollout forciert, unter anderem durch einen festgelegten Höchstpreis für die Haushalte.

Smart-Meter-Dienstleistungen vermehrt auch für grundzuständige Messstellen-Betreiber

Ähnlich wie bei der Stromversorgung gibt es auch beim Messstellenbetrieb in einen „grundzuständigen“ Messstellenbetreiber. Meist ist das ein Tochterunternehmen der lokalen Netzbetreiber oder ein Stadtwerk. Alternativ können sich Kundinnen und Kunden aktiv für einen „wettbewerblichen“ Messstellenbetreiber entscheiden, wie zum Beispiel Solandeo. Im Gegensatz zum Bezug von Strom ist der Anbieterwechsel beim Messstellenbetrieb bisher allerdings die Ausnahme. Solandeo-CEO Friedrich Rojahn hält die Unterteilung in grundzuständig und wettbewerblich allerdings für überholt – Solandeo arbeite zunehmend auch als Dienstleister für die grundzuständigen Messstellenbetreiber. Dabei liefere das Startup unter anderem optimierte Prognosen von Energieerzeugung und -Verbrauch durch Einsatz künstlicher Intelligenz. Aufgrund der steigenden Anzahl von Kunden mit eigenen Erzeugungsanlagen, mit flexiblen Verbrauchern wie Wärmepumpen, und mit dynamischen Tarifen gewönnen solche Lösungen immer mehr an Bedeutung.

Doch die Begeisterung der Netzbetreiber hat auch Grenzen. Auch wenn die Daten willkommen sind, kritisierte zum Beispiel Stromnetz Hamburg den Preisdeckel, da die tatsächlich vorhandenen Mehrkosten so zunächst bei den Verteilnetzbetreibern und letztlich bei der Gesamtheit der Stromkunden hängen blieben (siehe S+ Artikel).

Wegen des aktuell starken Wachstums erwarte Solandeo bis Ende 2025 den Einsatz von mehreren hunderttausend Solandeo-Systemen. „Mittelfristig“ werde man eine Million intelligente Messsysteme in Deutschland betreiben – wann genau das sein soll, bleibt offen.

Die Solandeo ist seit 2014 bundesweit als wettbewerblicher Messstellenbetreiber tätig und betreut nach eigenen Angaben 13 GW an dezentraler Erzeugungsleistung. Dabei reiche das Spektrum „von der 3 kW
Aufdach-Solaranlage beim Privatkunden bis hin zum 400 MW Offshore Windpark“. Die Smart Meter von Solandeo sollen nicht nur intelligent messen, sondern auch die Verknüpfung mit mehr als 50 Direktvermarktern und über 30 Unternehmen für die Betriebsführung ermöglichen. Zudem würden bisher 45 Netzbetreiber die Lösungen von Solandeo für das sogenannte Redispatch 2.0 nutzen. Dabei soll das Redispatch zunehmend durch kleine, dezentrale Anlagen erbracht werden – bisher allerdings mit mäßigem Erfolg.

24.11.2023 | Quelle: Solandeo | © Solarthemen Media GmbH

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