Fachmesse Solar Solutions in Düsseldorf gestartet

Solar Solutions 2022 - Messestände von obenFoto: Messe Düsseldorf
Im vorigen Jahr hatte die Solar Solutions rund 8.000 Gäste.
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW verweist zum Start der Fachmesse in Düsseldorf auf einen „dicken Wermutstropfen“ im Solar-Aufschwung.  

Die Solar Solutions ist laut der Messe Düsseldorf mit über 220 ausstellenden Unternehmen, 20.000 m2 Messefläche sowie erwarteten 12.000 Besucherinnen und Besuchern die größte Fachmesse für nachhaltige Energie im Nordwesten Deutschlands. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich laut Veranstalter die Messefläche verdoppelt. Der Verband LEE NRW ist Partner der Messe.  

LEE NRW sieht „noch zu viele ungenutzte Potenziale, um den Ausbau der Solarenergie für den Umbau zum klimaneutralen Industrieland zu schaffen“, heißt es in der Pressemitteilung des Verbandes. Angesichts von gut 185.000 Solaranlagen im Marktstammdatenregister gemeldeten PV-Anlagen mit rund 1.840 sei Solar das „neue Normal“, vor allem auf den Dächern, betonte Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des LEE NRW, zum Auftakt der Solar Solutions.

Für den LEE NRW gibt es bei diesem Solar-Aufschwung allerdings einen „dicken Wermutstopfen“. Der Solarausbau konzentriere sich weitestgehend auf Privat- und Gewerbedächer, das große Potenzial von

Freiflächenanlagen werde kaum genutzt. Nach LEE NRW-Berechnungen machen zum Stand Ende Oktober lediglich 4,58 Prozent der installierten PV-Leistung in Deutschland aus. Bei den Neuinstallationen seit Jahresbeginn liege die Quote mit 3,44 Prozent sogar niedriger.

Vogel attestiert Nachholbedarf. „Nicht nur die Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht werden, wir brauchen im neuen Landesentwicklungsplan und den aktuell in Aufstellung befindlichen Regionalplänen die entsprechenden Flächen für diese größeren Solarprojekte“, sagt er. Ohne die Freiflächen-Anlagen werde es keinen günstigen Strom für Industrie und Gewerbe geben.

Laut den Plänen der Bundesregierung sollen künftig 50 Prozent der Photovoltaikleistung auf Freiflächen errichtet werden. Bis Ende 2030 sehen die Pläne der Ampelregierung hierzulande eine Solarleistung von 215 GW in Betrieb vor, was eine Verdreifachung zum Status quo bedeutet. Um das

Ausbaupotenzial zu heben, setzt er unter anderem auf die novellierte Landesbauordnung. Diese führt ab Beginn des kommenden Jahres schrittweise eine Solar-Pflicht für private und gewerbliche Bauten ein.

Weitere Dynamik für den Solarausbau verspricht sich der LEE NRW vom sogenannten „Solarpaket I“ der Bundesregierung. Diese sieht verbessere unter anderem die Bedigungen für „Sonderanwendungen“ wie Agri-, Floating-, Moor-, Parkplatz-PV. Für solche Projekte soll es künftig ein Extra-Segment bei den Ausschreibungen geben. Wegen des „enormen Potenzials“ dieser Anwendungen ergebe es „wirtschaft- und klimapolitisch Sinn“, wenn das Land NRW solche Sonderanwendungen auch im kommenden Jahr finanziell unterstützen würde. „NRW ist heute nach dem von der Fläche doppelt so großen Bayern im Bundesländervergleich die Nummer zwei beim Solarausbau. Daran darf sich in Zukunft nichts mehr ändern, da wir die erste klimaneutrale Industrieregion Europas werden wollen“, so Vogel auf der Solar Solutions.

29.11.2023 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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