Software hilft bei finanzieller Beteiligung von Kommunen

Windenergie-Anlage bei Sonnenaufgang - Symbolbild für Software für Beteiligung von Kommunen.Foto: Node.energy
Wo nur eine Anlage steht, ist die anlagenscharfe Abrechnung leichter.
Betreiber von Wind- und Solarparks sollen Kommunen finanziell beteiligen. Einen Teil des Geldes erhalten sie zurück. Eine Software soll diesen Prozess erleichtern.

Laut dem § 6 EEG dürfen die Betreiber von Wind- und PV-Parks Gemeinden nicht nur beteiligen, sondern „sollen“ es sogar. Die mögliche Beteiligung pro kWh ist dabei festgelegt. Die ausgezahlten Beträge erhalten Anlagenbetreiber zum Teil vom Netzbetreiber zurück. Doch sowohl die Auszahlung an die Kommunen als auch die Rückerstattung bedeute in der Praxis einen hohen bürokratischen Aufwand, schreibt der Software-Anbieter Node.energy in einer Pressemitteilung.

Um die Zahlungen rechtssicher zu gestalten, müssten die Betreiber zunächst die abzuführenden Beträge für die Gemeinden anlagenscharf berechnet. Bei einem Umkreis von 2,5 Kilometern seien das bei Windkraftanlagen häufig auch mehrere Kommunen pro Anlage. Diese müssten gemäß einer festen Verteilungsregel beteiligt werden. Die Summe der Beteiligungen für die jeweiligen Anlagen werde dann an die Gemeinde gutgeschrieben.

„Richtig kompliziert“ werde es bei der Rückerstattung durch die über 800 Netzbetreiber in Deutschland. Gefordert sei unter anderem eine stundenscharfe Betrachtung der Einspeisungen, denn der EEG-Förderanspruch entfällt bei längeren Zeiten negativer Spotmarktpreise. Probleme bei der korrekten Berechnung der Gutschriften entstünden auch, wenn bei der finanziellen Beteiligung „fiktive Strommengen“ nicht ausgeschlossen würden. Diese gebe es bei der Abregelung von Anlagen, da die erforderlichen Daten zu Redispatch 2.0 oft nicht verlässlich vorlägen. Die Einreichungsfrist für Rückerstattungen zum 28. Februar für im Vorjahr geleistete Gutschriften führe zudem dazu, dass aufgrund der verzögert vorliegenden Daten als Abrechnungszeitraum nicht das übliche Kalenderjahr genutzt werden könne.

Die Software von Node.energy soll die rechtssichere Abwicklung der Berechnung, Gutschriftenerstellung und Rückerstattung für Betreiber automatisieren. „Die finanzielle Beteiligung von Kommunen an Wind- und PV-Anlagen ist eine sinnvolle Maßnahme die Energiewende in Deutschland. Doch diese darf nicht zu noch mehr Bürokratie für die Betreiber führen, sagt Matthias Karger, CEO von Node.energy. Zugleich spricht sich Karger für Vereinfachungen aus. Die Netzbetreiber sollten ihrerseits einen einheitlichen Prozess für die Erstattung definieren. Zudem sollten in „gängigen Vertragsvorlagen“ die fiktiven Strommengen direkt ausgeschlossen werden. Einen Mustervertrag gibt es zum Beispiel beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft bne.

30.11.2023 | Quelle: Node.energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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