Solarthermie und Biomethan-BHKW für Nahwärme in Hamburg

Drei Personen enthüllen eine Energietafel mit aktuellen Angaben zur Wärmeerzeugung.Foto: Hansewerk Natur
Leistung von Solarthermie und BHKW: Enthüllung einer Energietafel für das Quartier Stellinger Linse in Hamburg.
Solarthermie-Kollektoren mit 525 Megawattstunden erwartetem Ertrag tragen zur klimafreundlichen Versorgung des Hamburger Quartiers Stellinger Linse bei. Außerdem steht ein BHKW bereit, dass Biomethan verwendet.

Ein Quartier in Hamburg setzt für die Nahwärme seit einigen Monaten auf Solarthermie und ein Blockheizkraftwerk, das Biomethan einsetzt. Darüber informierte der Versorger Hansewerk Natur. Konkret geht es um 1.600 Wohn- und Gewerbeeinheiten im Quartier „Stellinger Linse“ im Nordwesten der Stadt. Dabei ist das BHKW mit einer elektrischen Leistung von 1.560 kW und einer thermischen Leistung von 1.600 kW seit Februar 2023 in Betrieb. Aus klimaneutralem Biomethan erzeugt es bis zu 11.700 MWh Strom und 12.000 MWh Wärme im Jahr. Die ersten Solarthermie-Anlagen kamen im 2. Quartal dazu. Die letzten Kollektoren nahmen dann im Herbst ihren Betrieb auf.

Insgesamt beträgt die Kollektorfläche rund 1.200 Quadratmeter mit einem Ertrag von 525 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Die Anlagen wandeln Sonnenergie in Wärme um, die der Versorgung der angeschlossenen Haushalte dient. Projektleiter Markus Weihe von HanseWerk Natur erklärt: „Um möglichst viel der erzeugten Wärme direkt vor Ort nutzen zu können, installieren wir zudem Wärmespeicher.“ BHKW und Solarthermie-Anlagen werden über 70 Prozent der benötigten Wärme im Quartier produzieren. Die restlichen, saisonal bedingten rund 30 Prozent kommen aus dem Wärmenetz „Verbund West“ von HanseWerk Natur. Auch der Verbund West soll bis 2030 vollständig klimaneutral werden.

Die CO2-Emission im Quartier wird bei etwa 40 Gramm pro Kilowattstunde Wärme liegen und damit deutlich unter einem Erdgas- oder Heizölkessel mit rund 240 bzw. 310 Gramm CO2pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. HanseWerk Natur investierte mehrere Millionen Euro in die neuen Energieversorgungsanlagen in Hamburg-Stellingen. Da die Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG und HanseWerk Natur in Stellingen zu einem Großteil auf Erneuerbare Energien für die Wärmeerzeugung setzen, unterstützen beide Unternehmen mit diesem Projekt die Erreichung der Klimaziele der Hansestadt Hamburg. Zum Hintergrund: Etwa ein Viertel der CO2-Emissionen in Hamburg entfallen aktuell auf die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser.

„Die Dekarbonisierung der Wärmenetze ist eine zentrale Stellschraube zur Energiewende“, sagte Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. „Dabei setzen wir auf große ebenso wie auf kleine Lösungen, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Projekte wie im Wohnquartier ‚Stellinger Linse’ zeigen beispielhaft, wie eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor Ort umgesetzt werden kann – und alle profitieren davon: Unser Klima ebenso wie die Mieterinnen und Mieter, deren Energiekosten sinken werden, weil sie unabhängig von fossilen Energieträgern werden.“

Quelle: Hansewerk Natur | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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