Offshore-Windpark Arcadis Ost 1 mit 250 MW vollständig am Netz
Der Offshore Windpark Arcadis Ost 1 vor der Küste von Rügen in Mecklenburg-Vorpommern speist jetzt seine volle Leistung in das deutsche Stromübertragungsnetz ein. Das teilte Netzbetreiber 50Hertz mit. Der Park verfügt über eine Leistung von 250 Megawatt (MW). 50Hertz hat die See- und Landkabelverbindung zum Umspannwerk Lubmin sowie – gemeinsam mit dem Windparkbetreiber Parkwind – die Offshore-Plattform realisiert. Dort laufen die Kabel der 27 Windturbinen zusammen und der von ihnen erzeugte Strom wird auf Höchstspannung transformiert. 50Hertz wird in den kommenden Jahren weitere Offshore-Netzanbindungen in diesem Seegebiet realisieren.
Schon im nächsten Jahr soll mit Baltic Eagle ein weiterer Offshore-Windpark über das 50Hertz-Netzanbindungssystem Ostwind 2 in Betrieb gehen, an das auch der Windpark Arcadis Ost 1 angeschlossen ist. Die Beteiligten haben die Umspannplattform für Baltic Eagle im Sommer installiert. Außerdem errichtet das spanische Unternehmen Iberdrola die insgesamt 50 Türme für die Windturbinen mit einer Gesamtleistung von rund 475 MW.
Grenzüberschreitende Projekte kommen
Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz: „Der Ausbau der Offshore-Windenergie in der Ostsee geht weiter voran. Derzeit befinden sich bei 50Hertz weitere Offshore-Netzanbindungsprojekte in der Planung oder im Genehmigungsverfahren. Grenzüberschreitende Projekte wie Bornholm Energy Island werden dabei in Zukunft immer wichtiger. Deutschland braucht für die Versorgungssicherheit grünen Strom – andere Ostsee-Anrainer haben Erzeugungsüberschüsse, die sie vermarkten können. 50Hertz wird auf allen Ebenen daran mitwirken, diese Potenziale auf eine für alle Seiten wirtschaftlich faire Weise zu erschließen.“
Im Seegebiet vor der Küste Rügens speisen bisher die beiden Windparks Wikinger (Iberdrola) und Arkona (RWE) seit Ende 2019 Strom über das 50Hertz-Netzanbindungssystem Ostwind 1 mit einer Leistung von 735 MW ein. 50Hertz wird 2024 mit den Vorarbeiten an der weitgehend parallel zu Ostwind 1 und 2 verlaufenden Trasse für das Projekt Ostwind 3 mit dem geplanten Windpark Windanker beginnen – ebenfalls ein Projekt von Iberdrola. Das erforderliche See- und Landkabelsystem wird nicht im Umspannwerk Lubmin enden, sondern in einem neuen nahegelegenen Umspannwerk.
Im gleichen Seegebiet nur wenige Kilometer weiter westlich soll der bis dato größte deutsche Windpark in der Ostsee mit einer Leistung von rund 1.000 MW entstehen. Eine Fläche dafür hat im Sommer TotalEnergies bei einer Auktion ersteigert. 50Hertz hat dafür erstmals in der Ostsee ein Gleichstrom-Netzanbindungssystem (Ostwind 4) in das Planungs- und Genehmigungsverfahren eingebracht, für das jeweils auf dem Meer und an Land ein Konverter zur Wandlung von Gleich- und Wechselstrom erforderlich ist.
Quelle: 50Hertz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH